Eine Grundschule zwischen Tradition und neuen Wegen
Die Schule Brüder-Grimm und ihr Schulverein feiern 100. Geburtstag. In den Jahren hat sich einiges getan.
Langenfeld. Ihr Alter sieht man der Schule wirklich nicht an. Dabei hat die Richrather Brüder-Grimm-Schule nun schon 100 Jahre auf dem Buckel. Was einst als Baracke neben dem Feuerwehrplatz begann, ist zu einer festen Institution geworden, die sich heute neuen Herausforderungen stellen muss.
Ihren Namen trägt die Grundschule seit 1992. „Die freiheitsliebende Denkweise der Gebrüder Grimm passt einfach zu unserer Schule“, sagt Rektorin Maria Widera, die bereits seit 37 Jahren an der Schule arbeitet.
Doch von diesem Namen wird sich die Schule schon bald trennen müssen. Ab August geht die Brüder-Grimm-Schule einen Schulverbund mit der katholischen Martinusschule ein. Das heißt, dass es nicht nur eine Gemeinschaftsgrundschule wird, auch ein neuer Name wird gesucht. „Wir werden versuchen, mit den neuen Kollegen, Eltern und Schülern einen neuen Namen zu finden, der zu uns beiden passt“, sagt Maria Widera.
Am 4. September 1911 wurde die Schule unter Rektor Eduard Hundhausen gegründet. Der Schulverein wurde zur selben Zeit ins Leben gerufen, er überdauerte ebenfalls ein Jahrhundert und feiert nun sein Jubiläum mit der Schule zusammen.
In diesen vielen Jahren hat sich eine Menge getan. Zunächst bestand das Schulgebäude nur aus einer Baracke neben dem Feuerwehrplatz. Schon 1914, als die Schülerzahl von 41 auf 60 angestiegen war, sollte ausgebaut werden, doch der erste Weltkrieg machte einen Strich durch die Rechnung. 1925 zogen Lehrer und Kinder in die neue Schule, heute bekannt als Jugendeinrichtung „Alte Schule“ hinter der Lukaskirche.
Nur ein Klassenraum und eine angeschlossene Lehrerwohnung boten Unterrichtsraum für die Schüler. So kamen die ersten bis dritten Klassen am Vormittag, die vierten bis sechsten Klassen am Nachmittag.
Klasse sieben und acht waren in die katholische Schule ausgelagert. Im dritten Reich jedoch wurden die Konfessionen gänzlich abgeschafft. Während beider Weltkriege musste die Schule mehrmals geschlossen werden, da die Lehrer teilweise selbst in den Krieg zogen.
Von Zerstörungen durch Bomben oder Gefechte wurde das Gebäude weitestgehend verschont. Nach 1946 war auch die Nennung des evangelischen Glaubens wieder gestattet. In den 50er-Jahren stieg die Schülerzahl rasant an, so dass zunächst wieder die alte Baracke am Feuerwehrplatz bezogen werden musste.
1953 zogen dann Schüler und Lehrer in die neue „Evangelische Volksschule Zehntenweg“. Gut zehn Jahre später wurde der Neubau an der Jahnstraße eingeweiht. Dort steht die Brüder-Grimm-Schule bis heute.