Freiwilligenagentur: Einkaufsservice mit dem Mofa

Die Freiwilligenagentur hat bislang 205 Ehrenamtler vermittelt. Mithelfen kann jeder - an einem Tag im Jahr oder regelmäßig.

Langenfeld. Wenn der Senior dem Schüler bei der Ausbildung hilft oder der Jugendliche mit dem Moped für die Rentnerin zum Einkaufen düst — dann steckt in Langefeld die Freiwilligenagentur dahinter. Seit 2006 vermittelt sie Helfer ins Ehrenamt. 205 Menschen engagieren sich schon in ihrer Freizeit.

„Das funktioniert wunderbar“, sagt Brigitte Tibursky. Sie ist eine von vier ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen in der Freiwilligenagentur, nimmt Anrufe entgegen und vermittelt in persönlichen Gesprächen einen ehrenamtlichen Arbeitsplatz. Denn das persönliche Gespräch sei immer das Beste, um einen geeigneten Tätigkeitsbereich zu finden, sagt sie: „Die Wünsche der Ehrenamtler sind dabei ganz unterschiedlich und bunt gemischt.“ Während der eine Bestätigung durch die Arbeit mit Senioren in Altersheimen findet, möchte ein Anderer gerne im Kindergarten oder der Ganztagsbetreuung aushelfen.

Dort helfen die Ehrenamtler dann beispielsweise bei den Hausaufgaben oder bieten eigene Projekte an.Besonders stolz ist Brigitte Tibursky auf ein Projekt mit der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule. „Die Ehrenamtler kümmern sich hier speziell um einen Schüler und begleiten ihn auf seinem Ausbildungsweg“, erläutert sie. Das beinhalte besonders die Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen, was vor allem für Schüler mit Migrationshintergrund schwer sei. „Das wird von den Schülern mit großer Dankbarkeit angenommen“, sagt Tibursky. „Das kann jedoch nicht jeder“, gibt sie zu bedenken. Diese Aufgabe würde vor allem von Senioren ausgeführt, die Erfahrung mit dem Thema Ausbildung haben.

Generell achten Tibursky und ihre Mitstreiterinnen immer auch auf die Berufserfahrung der Ehrenamtler: „Senioren haben eine ganze Menge Lebens- und Berufserfahrung und können diese oft auch bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit mit einbringen.“In der Regel kommen ältere Leute in die Freiwilligenagentur, die auch im Ruhestand noch sinnvoller Arbeit nachgehen wollen - ehrenamtlich.

„Vielen Rentnern fehlt nach einiger Zeit im Ruhestand einfach eine ausfüllende Aufgabe. Die Ausführung eines Ehrenamts kann das ändern“, sagt Tibursky. Doch vereinzelt kämen auch jüngere Menschen, erzählt Veronika Friedensdorf, ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiterin. „Der jüngste Besucher war ein 15-jähriger Jugendlicher, der mit seinem neuen Moped Einkäufe für hilfsbedürftige Senioren erledigen wollte. Ich finde so etwas ganz wunderbar“, sagt Friedensdorf.

In welchem Umfang das Ehrenamt dann ausgeführt werde, sei ganz unterschiedlich, sagt Friedensdorf: „Einige Ehrenamtler sind glücklich, wenn sie einmal die Woche ins Altenheim gehen und dort helfen können, andere wollen nur ein Mal im Jahr bei einem Fest oder einer Veranstaltung helfen“, so die Mitarbeiterin der Freiwilligenagentur. „Das Schöne daran ist ja, dass es keine Verpflichtungen gibt, nur Möglichkeiten.“

Derzeit ist Maike Chmielewski mit der Ausweitung des Angebotes befasst: „Wir wollen noch in diesem Jahr anfangen, auch Fortbildungen für unsere Ehrenamtlichen zu organisieren“, sagt sie.