Gemeinsam gegen die Müllkippe

In Langfort wurde beim Umwelttag angepackt.

Langenfeld. Mit ihren dünnen Wegen und schattigen Lichtungen laden die Waldstücke am Weißenstein zum Versteck spielen, Sport treiben oder kurzen Spaziergängen ein. Jung und Alt, Hund und Katze, Fuchs und Hase können sich hier vergnügen. Wie sich allerdings Kühlschränke und Bettgestelle zwischen die Bäume verirrten, bleibt ein Rätsel. Die Langforter sehen den Wald vor lauter Abfällen nicht.

Seit mehr als 25 Jahren veranstaltet der Bürgerverein Langfort im Frühjahr einen Umwelttag, um das Wäldchen sauber zu machen. So auch am vergangenen Samstag. Vom Treffpunkt am Gut Langfort ziehen rund 20 Teilnehmer mit Handschuhen, Müllgreifern und blauen Säcken bewaffnet in die Wälder. Zaghaft kommt die Sonne hinter den Wolken hervor, doch mit einem gemütlichen Spaziergang hat die Aktion wenig zu tun: „Das macht keinen Spaß. Es besteht einfach die Notwendigkeit, das zu machen. Wir müssen verhindern, dass hier eine Müllkippe entsteht“, stellt Rolf Schreiber, Vorsitzender des Bürgervereins, fest.

86 Haushalte sind Mitglieder des Bürgervereins Langfort. Das entspricht rund 180 Einzelpersonen. Und es sind auch vor allem Langforter Anwohner, die Flaschen, Fahrradfelgen, Autoreifen und vielen anderen Unrat aus dem Laub sammeln. „Wir möchten in einer sauberen Umgebung wohnen und hier in den Waldstücken ist wirklich unglaublich viel Müll“, sagt Anwohnerin Annett Bruckmann, die zum fünften Mal dabei ist. Besonders Hundehalter beschweren sich über die „Schmutzfinken im Wald“ und packen mit an.

Drei Stunden später zieht sich Rolf Schreiber erschöpft die Handschuhe aus. 25 Müllsäcke hat er mit dem Anhänger abtransportiert. „Künstliche Blumen, Plastikkübel, Schutzbleche, Möbelpolster, zwei Fahrräder — wir haben wieder viel gesammelt. Die Leute sind nach wie vor Dreckschleudern. Und es gab auch keine Fortschritte in den letzten Jahren. Es sieht so aus, als ob wir das die nächsten 15 Jahre auch noch machen müssen“, bedauert Schreiber.