Generationen gärtnern, ernten und säen gemeinsam
Obst und Gemüse wachsen in den Hochbeeten am Café am Wald. Das Besondere: Kinder und Senioren arbeiten hier Hand in Hand.
Langenfeld. Auf dem Außengelände des „Cafés am Wald“ grünt und gedeiht es in sieben Hochbeeten. Kürbisse, Paprikastauden, Möhren, Ringelblumen, Erdbeeren, Kapuzinerkresse, Feldsalat, Kohlrabi und Zwiebeln sind nur ein kleiner Teil dessen, was der neue Gemeinschaftsgarten bietet.
„Eben das, was ein typischer Hausgarten bieten muss“, betont Klaus Kaselofsky, Vorsitzender des Awo-Ortsvereins Langenfeld. Der Hausgarten wurde durch eine Kooperation zwischen Awo-Begegnungsstätte, der Kita Hummelnest und dem Seniorenzentrum Karl-Schröder Haus ins Leben gerufen. Schon seit September 2006 besteht ein gemeinsames Kochprojekt der Awo-Begegnungsstätte und der Kita Hummelnest. Jeden Monat wird zusammen gekocht und gemeinsam gegessen. „Und irgendwann stellten die Kinder die Frage, woher Gemüse und Kräuter überhaupt herkommen“, erinnert sich Klaus Kaselofsky. Ein Gedanke, der Früchte tragen sollte.
Klaus Kaselofsky, Awo-Ortsverein
Die drei Einrichtungen fanden zueinander, um die Hochbeetanlage umzusetzen. Jetzt weihte Kaselofsky gemeinsam mit Bürgermeister Frank Schneider und der Ersten Beigeordneten Marion Prell das urbane Gartenprojekt ein.
Die Stadt Langenfeld förderte die Hochbeete mit einer Summe von 4500 Euro aus dem Gesellschaftsfonds. „Wir haben sofort zugestimmt“, gibt Bürgermeister Frank Schneider zu, „denn es ist eine tolle Idee und eine Bereicherung für diese Anlage.“ Dass auf dem Außengelände des Cafés am Wald drei Institutionen so reibungslos zusammengearbeitet haben, bezeichnet Schneider als Paradebeispiel für die Sinnhaftigkeit ehrenamtlicher Arbeit. Die neue Leiterin der Kita Hummelnest, Hannah König, atmet erleichtert auf: „Ganz alleine hätten wir Hochbeete in dieser Anzahl niemals realisieren können.“
Viele Schützlinge von Hannah König sind ebenfalls zur feierlichen Einweihung gekommen. Sie bilden ein kleines Theaterensemble. Einige Mädchen sind als Gänseblümchen und Rosen verkleidet, andere als Gärtner. Ein Mädchen trägt ein Federkleid auf dem Kopf und stellt eine vorlaute Nachtigall dar. Ein Junge hat Hasenohren auf dem Kopf und einen plüschigen Stummelschwanz am Po. All diese Verkleidungen dienen der 20-minütigen Aufführung, die den Namen „Der kleine Gärtner“ trägt.
Die Wiese bei den Hochbeeten ist die Bühne — jede Menge selbst gebastelter Blumen und Pflanzen sind darauf verteilt. „Zwei Wochen lang haben die Kinder ihre Texte geübt und die Requisiten hergestellt“, berichtet Daniela Otten, Erzieherin in der Kita Hummelnest. Das Stück handelt von einem wohlgeordneten Garten, in dem plötzlich ein Gänseblümchen aus dem Boden sprießt. Dort fühlt es sich ganz fremd, darum zieht es einen Garten weiter, wo urwüchsige Natur sich eher ausbreiten darf als nebenan.
„Hallo, ich bin das kleine Gänseblümchen“, sagt die junge Darstellerin: „Ich komme von nebenan und wohne jetzt hier.“ Doch dann vermisst der auf Ordentlichkeit getrimmte kleine Gärtner die junge Blume. Er vernachlässigt den gepflegten Garten ausnahmsweise, um es zurückzubekommen. Das Geschehen wird vom Hasen und der Nachtigall beobachtet und kommentiert. Alle Zuschauer — besonders die Eltern — spendieren nach der Aufführung einen herzlichen Applaus.