Gericht: Hildener (27) ohne Führerschein unterwegs
Mehrmals wurde er zudem mit Alkohol am Steuer erwischt.
Hilden. Der Mann, der am Morgen des 10. April dieses Jahres mit einem Freund das Krankenhaus in Langenfeld verließ, war einer Angestellten gleich aufgefallen. Er stand offensichtlich unter Alkoholeinfluss, setzte sich trotzdem an das Steuer eines BMW mit Leverkusener Kennzeichen und fuhr los.
Die Zeugin verständigte die Polizei, die das Auto wenig später auf der Jahnstraße anhielt. Die Fahrweise des Angeklagten sei unauffällig gewesen, so Zeugen. Doch das Ergebnis der Blutprobe erbrachte einen Wert von 2,25 Promille. Einen Führerschein besaß der Mann auch nicht. Gestern wurde der 27-jährige Hildener deswegen vom Langenfelder Amtsgericht zu vier Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Angeklagte bestritt in der Verhandlung nicht, dass er unter Alkoholeinfluss und ohne Fahrerlaubnis gefahren war.
Und auch in Konflikt mit dem Gesetz ist er deswegen schon öfter geraten. 2004 wurde er zum ersten Mal mit Alkohol am Steuer erwischt, 2007, 2008 und 2009 erneut. Einen Führerschein hatte der Hildener nie gemacht. Bisher kam er mit Geldstrafen davon. "Die nutzen bei Ihnen wohl nichts", sagte der Richter zur Urteilsbegründung.
Warum er denn schon am Morgen so alkoholisiert gewesen sei, wollte der Staatsanwalt wissen. Alkoholprobleme habe er nicht, sagte der Angeklagte. "Sie sind ja nicht nach einem Discobesuch in der Nacht mit dem Auto gefahren, sondern morgens im Berufsverkehr. Da stellten Sie eine erhebliche Gefahr im Straßenverkehr dar", so der Vorsitzende Richter.
Der 27-Jährige lebt mit seiner Freundin und zwei kleinen Kindern in Hilden, arbeitet zur Aushilfe in Köln in einem Lager. "Sie haben Familie, haben Arbeit. Wollen Sie das alles aufs Spiel setzen, in dem sie eine Gefängnisstrafe riskieren? Ich will Sie hier im Gerichtssaal nicht wiedersehen", redete der Richter dem Angeklagten ins Gewissen. "Es wird Zeit, dass Sie langsam die Kurve kriegen."