Langenfeld: Der Jüngste im Bunde sorgt für neue Perspektiven
Kunstverein zeigt die erste Einzelschau von David Grabiniok.
Langenfeld. Die Kunst von alten Meistern genießt man mit respektvollem Abstand. Nicht so die Arbeiten von David Grabiniok.
Darauf hat es der junge Fotograf ganz offensichtlich auch abgesehen: Seine Bilder haben so unterschiedliche Formate, hängen in so wilder Anordnung an der Wand, manche fast unter der Decke, andere nur knapp über der Fußleiste, dass dem Betrachter gar nichts andere übrig bleibt, als seine Perspektive zu wechseln, mal nahe heran zu treten, mal den Abstand zu suchen.
Das gefällt vor allem den jungen Besuchern. Die fühlten sich bei der Vernissage der neuen Ausstellung des Kunstvereins Langenfeld sichtlich angesprochen.
Und auch Kuratorin Beate Domdey-Fehlau sparte nicht mit Komplimenten: Grabiniok, so sagte sie, habe durch neue Ideen und seine einfühlsame, bescheidene und doch selbstbewusste Art auf sich aufmerksam gemacht.
Der gerade 30 Jahre alt gewordene Künstler ist das jüngste Mitglied im Kunstverein. Kein Wunder also, dass er neue Wege beschreitet. Grabiniok nutzt die ganze Palette der Möglichkeiten, die ihm die Digitalisierung bietet. Da ist zum Beispiel sein Bild "Glücksschweinchen" - das auch als Ratte oder ein Fabelwesen durchgehen würde. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass es aus unzähligen Blüten zusammengesetzt ist. Die Technik macht’s möglich.
In seiner ersten Einzelausstellung eröffnet Grabiniok immer wieder neue Perspektiven und stellt ungewöhnliche Zusammenhänge her. Durch Verkleinerung und Vergrößerung, Wiederholungen und Kombinationen entsteht aus bekannten Elementen Neues. Die Raffinessen und Bezüge sind nicht immer offensichtlich. Oft braucht es eine Weile, bis seine Arbeiten ihre Wirkung entfalten, bis sich das scheinbare Chaos lichtet.
Das ist nicht immer leichte Kost. Auch wenn Grabiniok einen scheinbar leichtfüßigen Ansatz von seinem Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, Gerhard Vormwald, angenommen hat: "Mit spielerischem Unernst einer Ernsthaftigkeit des Gestaltens und dem Ernst des Lebens begegnen."
Die Ausstellung ist noch bis 11. Oktober dienstags, freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr, donnerstags von 15 bis 20 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr im Kulturzentrum, Hauptstraße 135, zu sehen.