Gesamtschule in der Offensive
Rektorin bietet Kooperation mit möglicher neuer Schule an.
Monheim. Das war eine Überraschung: Bisher war bei der möglichen Einrichtung einer sogenannten Gemeinschaftsschule als Ersatz für Anton-Schwarz-Haupt- und Lise-Meitner-Realschule lediglich vom Otto-Hahn-Gymnasium als Kooperationspartner für die Oberstufe die Rede. Doch am Mittwochabend warf Regina Lingel-Moses, Rektorin der Peter-Ustinov-Gesamtschule, im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport den Hut in den Ring. „Wir wären sehr gerne der Kooperationspartner“, sagte sie.
Während Hagen Bastian, Leiter des Gymnasiums, bei einer möglichen Kooperation nicht die Möglichkeit sah, dass Lehrer seiner Schule abgeordnet werden in die Gemeinschaftsschule, konnte sich das Lingel-Moses sehr wohl vorstellen.
Donnerstag legte die Pädagogin im WZ-Gespräch nach: „Es ist im Konzept einer Gemeinschaftsschule vorgesehen, dass Lehrer des Kooperationspartners abgeordnet werden. Das ist auch sinnvoll. Denn künftige Oberstufenschüler kennen dann beim Wechsel auch diese Lehrer. Sie sind ihnen vertraut. Das macht vieles leichter.“
Ob freilich eine Gemeinschaftsschule überhaupt kommt, bleibt abzuwarten. Derzeit wird auf Landesebene erst einmal ein Gesetz in zähen Verhandlungen vorbereitet. Und in Monheim selbst sollen die Eltern der Dritt- und Viertklässler sagen, was für eine Schulform sie eigentlich mehrheitlich wollen. Eine entsprechende Befragung wurde im Ausschuss nach zum Teil polemischer Diskussion gegen die Stimmen der CDU auf den Weg gebracht.
Sieben Fragen umfasst der Bogen. Von der gewünschten Schulform bis zum eventuellen Ganztag reicht das Spektrum. Vom 12. bis 16. September werden die Fragebögen verteilt. Im Vorfeld gibt es drei Informationsveranstaltungen — zwei in Monheim und eine in Baumberg.
Die Lise-Meitner-Realschule wird eine vierte Eingangsklasse bilden. Damit werden die meisten der Kinder „aufgefangen“, die eigentlich auf die Hauptschule gehen wollten, die bekanntlich wegen zu wenig Anmeldungen in einigen Jahren schließen wird. Auch hier gab es lange Diskussionen. Die CDU griff das Gerücht auf, man hätte sehr wohl noch zwei Kinder mehr haben können — und damit dann die mindestens 18 benötigten Anmeldungen an der Hauptschule.
„Wir können uns nur an einem Stichtag an Fakten halten. Und das waren 17 Anmeldungen“, wies Uwe Trost von der Stadtverwaltung die Vorwürfe zurück. Wolfgang Lindemann, zuständiger Dezernent der Kreisverwaltung, stellte klar: „Die Diskussion läuft in eine völlig falsche Richtung. Hauptschulen müssen grundsätzlich zweizügig sein. Also reden wir hier bei einer angenommen Klassenstärke von 24 Schülern von 30 Kindern zu wenig. Die Hauptschule ist definitiv nicht zu halten.“
“ Der komplette Fragebogen wird demnächst von der Stadtverwaltung ins Internet gestellt