Umstrittene Rathaus-Umgestaltung

Die Verwaltung will mit Landesförderung den Eingang verändern.

Monheim. „Das können wir niemandem auf der Straße erklären, wofür man hier genötigt wird, Geld auszugeben.“ Markus Gronauer (CDU) zeigte sich über die Diskussion im Planungsausschuss entsetzt. Andere sprachen von einem Luxusproblem, das Monheim zurzeit habe. Denn „das Problem“, das die Gemüter erhitzte, war ein bewilligter Förderantrag zum Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. 3,6 Millionen Euro erwartet die Stadt vom Land.

In einer Prioritätenliste nannte die Verwaltung Maßnahmen, die in ihrer zeitlichen Reihenfolge abzuarbeiten sind. Allem voran die Umgestaltung des Knotenpunkts Krischerstraße/Alte Schulstraße inklusive einer Aufwertung des Rathauseingangs.

„Das Rathaus ist zurzeit kein innenstadtprägendes Gebäude. Von seiner Funktion her kann man mit dem Eingang leben — aber wenn der Bereich im Zuge der Umgestaltung des Busbahnhofs und des Rathaus-Centers sowieso angepackt wird, dann sollten wir die Chance auch nutzen, ihn entsprechend zu gestalten“, sagte Stadtplaner Thomas Waters.

Der Eingang zum Rathaus, der bislang versteckt unter der Unterführung liegt, soll mittels einer neuen Glasfassade besser zum Platz ausgerichtet werden. Insgesamt soll das Projekt rund 700.000 Euro kosten, davon fließen 200.000 Euro allein in die Glasfassaden-Gestaltung. 30 Prozent Eigenanteil muss die Stadt aufbringen.

„Wir können das Geld, das wir in 2010 nicht ausgegeben haben, nicht ins nächste Jahr mitnehmen. Es muss jeweils neu beantragt werden“, erklärte Manfred Hein das Vorgehen. Und eine Garantie, das die Mittel erneut bewilligt werden, gebe es nicht.

Gegenwind gab es unter anderem von Werner Goller (SPD), Markus Gronauer (CDU) und Manfred Poell (Grüne). Dem Wähler sei kaum zu vermitteln, warum ein funktionierender Eingang umgestaltet werde, aber kein Geld für eine ordentliche Schutzhütte auf dem Abenteuerspielplatz da sei. Goller: „Das kommt jetzt sehr überraschend, und die Grundlage, auf der wir hier entscheiden sollen, ist schwach.“

„Wir haben diejenigen Punkte vorgezogen, für die die erforderlichen rechtlichen Voraussetzungen vorhanden sind, also sofort umsetzbar wären“, setzte Waters dagegen. Und die Bezirksregierung habe die Umgestaltung bereits als förderwürdig eingestuft und grünes Licht gegeben.

Letztendlich segnete der Ausschuss — Grüne, Linke und der Ausschussvorsitzende Markus Gronauer enthielten sich — die Prioritätenliste ab. Am 20. Juli soll jedoch im Rat eine Feinjustierung vorgelegt werden. arn