Jahres-Endspurt SGL will die Rote Laterne abgeben
Langenfeld. · Die Langenfelder Drittliga-Handballer haben sich zum Ziel gesetzt, vor Weihnachten den letzten Platz der Tabelle zu verlassen.
Bei vielen anderen würde es sich doch arg nach Durchhalte-Parolen anhören. Bei Markus Becker aber, dem leidgeprüften Trainer des Handball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL), ist es eher der Ausdruck eines fest im Inneren verbauten Nichts-Aufgeben-Gens. „Es ist nichts entschieden“, sagt Becker, „wir haben noch die ganze Rückrunde vor uns.“ Teil zwei der Serie beginnt am Samstag gegen die SG Menden Sauerland Wölfe. Hier geht es für das Schlusslicht Langenfeld allerdings weniger darum, die zuletzt immer geringer gewordenen Chancen auf den Klassenerhalt vielleicht ein kleines bisschen zu stärken. Dafür macht sich Becker eine andere Form von Druck: „Ich will vor Weihnachten unbedingt diesen verdammten letzten Platz abzugeben. Wir reden nur davon, die Rote Laterne loszuwerden.“ Selbst dafür braucht die SGL einen Sieg über die Wölfe.
Konkurrenz hat schwieriges Programm vor der Brust
Die Hoffnung, das Konto von 4:26 Punkten aufzustocken und vielleicht als Drittletzter ins neue Jahr zu gehen, wird gestützt durch die Aufgaben der Konkurrenz. Langenfeld steht zunächst am 22. Dezember gegen die Ahlener SG vor einem weiteren Heimspiel und glaubt, dass auch dort Zählbares drin ist. Der Vorletzte SG VTB/Altjührden (6:24) Zähler tritt am Samstag beim Dritten Leichlinger TV an und erwartet am 22. Dezember den Zweiten SG Schalksmühle-Halver Dragons. Es ist tatsächlich eher unwahrscheinlich, dass die Mannschaft aus Friesland in diesen beiden Partien ihre Lage verbessert. Ein auf den ersten Blick etwas einfacheres Programm wartet auf den Drittletzten MTV Großenheidorn (6:24 Punkte), der zuerst beim Achten Northeimer HC (Samstag) und dann gegen die Sauerland Wölfe spielt (22. Dezember).
Das zweite Abenteuer Dritte Liga begann für die SGL am 24. August mit einem 29:29 in Menden, das aufgrund des hohen kämpferischen Einsatz nicht schmeichelhaft war, sondern verdient. Einen Pakt mit dem Glück haben die Langenfelder in dieser Saison ohnehin nicht geschlossen, denn inzwischen ist alleine die Liste der mit einem Tor Unterschied verlorenen Partien auf vier Spiele angewachsen. Am vergangenen Wochenende hätte die SGL fast feiern können, aber das 29:28 von Dominik Jung wenige Sekunden vor dem Abpfiff zählte nicht. Die Unparteiischen entschieden in dieser Szene auf Schrittfehler. Becker sieht den Zeitpunkt für eine Trendwende gekommen: „Wenn es einen Handball-Gott gibt, müsste er langsam mal auf unserer Seite sein.“ Selbst die höchste Macht wird allerdings nichts daran ändern, dass Langenfeld gegen die Wölfe wiederum mit einem dünn besetzten Kader auszukommen hat. Für Regisseur André Boelken (Kreuzbandriss) ist die Saison gelaufen und für den erkrankten Linksaußen Jan Hüfken das Handball-Jahr 2018. Dasselbe gilt für Kreisläufer Mats Heyde (berufliche Gründe), dessen Ausfall in Abwehr und Angriff schmerzt. Alle drei fehlten auch zuletzt in Altjührden – als die SGL gegen Ende trotzdem konditionelle Vorteile in die Waagschale zu werfen wusste.
Deswegen soll der Tabellenletzte gegen Menden möglichst von der ersten Minute an das höchste Tempo wählen. Becker stellt fest: „Wir wollen unbedingt unser eigenes Spiel durchziehen.“ Aufgeben hört sich jedenfalls anders an.