Hilden: Alles spricht für die neue Halle
Der Ersatzbau für die Fabricius-Halle hat unter allen Kandidaten für die Verwendung der Konjunkturzuschüsse die besten Chancen.
Hilden. Kandidaten für einen Zuschuss aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung gibt es in Hilden einige: Feuerwache, Mensa Theodor-Heuss-Schule, Gemeindehaus oder Bahnhofsvorplatz. Favorit für die Verwendung der Fördermittel ist aber der Neubau der Fabriciushalle.
Der erfüllt nicht nur alle diskutierten Bedingungen für eine Verwendung der insgesamt 4,3 Millionen Euro (davon 3,5 Millionen Euro für Bildung), sondern würde letztendlich sogar den städtischen Haushalt entlasten:
Um zusätzliche Investitionen zu fördern, sollen mit dem Zuschuss keine bereits im Haushalt eingeplanten Maßnahmen finanziert werden. Sonst würde das eingesparte Geld womöglich genutzt, um Haushaltslöcher zu stopfen.
Im städtischen Haushalt taucht bisher keiner der erwähnten Kandidaten auf, doch nur die Fabriciushalle wäre eine echte Neu-Investition. Die anderen Projekte werden über die städtische Infrastrukturgesellschaft finanziert - und auch ohne Zuschuss realisiert. Die alte Fabriciushalle steht bisher aber nur als Sanierungsfall im Haushalt.
Nicht nur für Schul- und Sportdezernent Reinhard Gatzke ist der Neubau einer Dreifachsporthalle am Schulzentrum im Holterhöfchen "eine absolute Zukunftsinvestition". Auch die Leiter der vom Neubau profitierenden Schulen (Helmholtz-Gymnasium, Wilhelm-Fabry-Realschulen) sehen im Hinblick auf ihre Zukunft als Ganztagsschulen großen Bedarf für den Neubau.
Nicht zuletzt die Auszeichnung der Elbsee-Grundschule als "Bewegungsfreudige Schule" zeigt, dass der Sport auch von der Landesregierung als wichtiges Bildungsziel angesehen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die beiden Schulen am Holterhöfchen auf eine angemessene Hallenkapazität angewiesen.
Für die Sanierung der alten Fabriciushalle stehen 1,9 Millionen Euro im Haushalt, wobei durch die gestiegenen Kosten und die neue Energiesparverordnung mit tatsächlichen Renovierungskosten von etwa 2,3 Millionen Euro zu rechnen ist.
Die 1,9 Millionen könnten auch für den Ersatz-Bau verwendet werden. Der würde etwa 5,5 Millionen Euro kosten. Die Differenz wäre durch die für den Bereich Bildung vorgesehenen 3,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket gedeckt.
Der bisher als Refinanzierung gedachte Erlös aus der Vermarktung des alten Hallen-Grundstücks - etwa 1,3 Millionen Euro (inklusive der Fläche der im Sommer auslaufenden Albert-Schweitzer-Schule) - stünde dann für andere Projekte zur Verfügung.
Durch das Ende der Albert-Schweitzer-Schule wäre die Sanierung der alten Halle aus sportpolitischer Sicht zumindest bedenklich. Da die Schule als Hauptnutzer entfällt, käme eine Sanierung vor allem dem Vereinssport zu Gute. Es ist aber nicht Aufgabe der Stadt, Vereinen die Sportstätten zu bauen.
Bei einem Neubau wären weiter Schulen die Hauptnutzer. Natürlich profitiert auch der Vereinssport. Und dieser Nebeneffekt ist dem Stadtsportverband derart wichtig, dass er sich erstmals mit einer Anregung gemäß Gemeindeordnung beim Stadtrat für den Neubau ausspricht.