Hilden: Ein historisches Experiment
Schule: Zum Jubiläum des HGH stellen die Schüler im Stadtwald die Varusschlacht nach.
Hilden. Was haben Varusschlacht und Helmholtz-Gymnasium gemeinsam? Nichts. Doch das wird sich am 13. April ändern. An diesem Tag ist ein historisches Experiment geplant: Im Stadtwald wird die Varusschlacht nachgestellt. Genau 100 Jahre vor diesem Experiment, am 13. April 1910, fand der erste Schultag in der damaligen Realschule an der Heiligenstraße statt. Drei Jahre später wird das Schulgebäude an der Gerresheimer Straße gebaut. Zum Geburtstag von Kaiser WilhelmII. wird es am 26. Januar 1915 eingeweiht. "Im Dezember 1921 wird der Beschluss gefasst, die Schule nach Hermann von Helmholtz zu benennen", sagt der heutige Schulleiter Karl-Heinz Rädisch. 1926 bestehen die ersten Schüler ihr Abitur.
Vor 50 Jahren wird Axel Meyer eingeschult und ist mit dabei, als das HGH seinen 50. Geburtstag feiert. "Wir wurden mit einem Sonderzug nach Königswinter für eine Wanderung gebracht", erinnert sich der 61-Jährige. "Ich wollte, dass auch zum 100-Jährigen alle etwas zusammen machen, an das sich die Schüler noch nach 50 Jahren erinnern." Er machte 1967 am HGH sein Abitur, studierte Sport und Geschichte, wurde Lehrer und kehrte 1988 an die Schule zurück. Da war das Gymnasium schon seit 14 Jahren nicht mehr an der Gerresheimer Straße. Meyer: "Nachdem 1958 in das Schulgeld abgeschafft wurde, gingen die Schülerzahlen hoch. Deswegen wurde beschlossen, Am Holterhöfchen eine neue Schule zu bauen."
Als Geschichtslehrer hat er sich mit der Varusschlacht vor 2000 Jahren befasst. Bei dem historischen Experiment am 13.April soll nun herausgefunden werden, warum im Jahre neun nach Christus die römische Armee des Feldherren Varus von den Germanen besiegt werden konnte. "Vielleicht liegt es ja daran, dass das 20000 Mann starke römische Heer auf den schmalen Waldwegen weit auseinandergezogen wurde", sagt Meyer.
Genau das soll erforscht werden. Denn am Helmholtz-Gymnasium spielt die Forschung eine wichtige Rolle. Im Laufe ihrer Geschichte hat die Schule an verschiedenen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen. Beeindruckend sind dabei vor allem die Projekte bei Jugend forscht. Dafür gab es in diesem Jahr einen Sonderpreis für den Schulleiter.
Am 13. April kann das HGH zwar keine 20000 römische Soldaten aufbieten, kommt aber mit 1000 Schülern, 75 Lehrern und Ehemaligen auf eine stattliche Größe. Schüler der Jahrgangsstufe 12 werden die Länge des HGH-Heeres messen und auf die Varusschlacht hochrechnen.