Hilden: Es weihnachtet in der Stadt

Vom 5. bis 7. Dezember wird Hildens größte Budenstadt zum 30. Mal in der Fußgängerzone aufgebaut.

Hilden. "Das ist nicht viel Arbeit." Hätte Horst Welke (75) im Frühjahr 1978 den Worten des Einzelhändlers Fritz von Gehlen vom gleichnamigen Modehaus nicht geglaubt, Hilden hätte vermutlich keinen Weihnachtsmarkt.

Zumindest nicht so einen, wie er seit mittlerweile 30 Jahren stets aufs Neue die Besucher scharenweise in die Innenstadt lockt. Bis zu 120000 Besucher, so viele erwartet Welke auch in diesem Jahr, wenn vom 5.bis 7. Dezember die Mittelstraße zur vorweihnachtlichen Hochburg wird.

Die Welke vor 30 Jahren in Aussicht gestellte ruhige Tätigkeit war der Vorsitz der Werbegemeinschaft. Es war schon etwas naiv zu glauben, dass dieser Posten wenig Arbeit mit sich bringt. Die Mitglieder zerstritten, in der Kasse ein Loch, das jedes Jahr durch die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung wuchs. Eine rettende Idee musste her.

"Wir brauchen einen Weihnachtsmarkt." Welkes Idee kam an. Vor allem bei den Vereinen, von denen die meisten noch heute dabei sind. Auch bei Hannelore Gudera, die seither Jahr für Jahr mit ihren Stand mit Töpfereien und Blumengestecken am Axlerhof stand - auch diesmal.

20 Buden hatten Pioniere aus der Waldkaserne für den ersten Weihnachtsmarkt gezimmert. Die reichten bald nicht mehr aus. Die Nachfrage stieg. Immer mehr Vereine erkannten die Chance, ihrer Kasse etwas Gutes zu tun - und gleichzeitig den Mitgliedern einen weihnachtlichen Treffpunkt zu bieten. Schon bald mussten 20 weitere Stände in Monheim gemietet und dann gekauft werden. "Damit war der Alte Markt dann voll", so Welke.

Die Nachfrage stieg weiter. Doch erst mit dem Ausbau der Mittelstraße konnte der Weihnachtsmarkt wachsen. 110Stände haben nun dort Platz. Die Nachfrage war aber auch diesmal größer. Vor allem auswärtigen Betreibern musste Welke absagen. Hildener haben Vorrang - von Anfang an. Diesmal sind 51 Teilnehmer aus Hilden dabei. Ganz ohne Professionelle geht es aber nicht, sonst stimmt die Kasse nicht.

Allein die Organisation macht mehr Arbeit, als Welke anfangs versprochen wurde. Und zwischendurch immer wieder Ärger: Mit Geschäftsinhabern, die keine Stände vor ihren Geschäften dulden. Mit dem Stadtmarketing, mit dem Welke nicht zusammenarbeiten möchte: "Die halten sich nicht an Absprachen." Aber auch das wird Welke nicht abhalten, noch einige Jährchen dranzuhängen, denn "mich kann nichts mehr überraschen".