Hilden eilt der Pflicht voraus

Kindergärten: Die gesetzliche Quote für die Versorgung mit Plätzen zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren wird früher erreicht.

Hilden. Die Übernahme des Gemeindehauses an der Schulstraße und des Kindergartens "Die Arche" in städtische Trägerschaft ist vertraglich geregelt. Damit steht auch der Ausbau der U3-Betreuung im Kindergarten fest, der zusätzliche Räume im ehemaligen Gemeindesaal erhält. Und Jugenddezernent Reinhard Gatzke hat dadurch eine Sorge weniger. Wenn er im Jugendhilfeausschuss am 3. Dezember die Kindergartenbedarfsplanung für die kommenden Jahre vorlegt, kann er den Ausschussmitgliedern eine frohe Kunde überbringen: "Wir schaffen die gesetzlichen Vorgaben schon ein Jahr früher."

Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren von 35Prozent bis zum Jahr 2012. Darin enthalten ist ein Rechtsanspruch für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Das soll es in Hilden bereits 2011 geben. Bereits im laufenden Kindergartenjahr ist mit 234 U3-Betreuungsplätzen ein 24-prozentiger Deckungsgrad erreicht. "Das ist die höchste Versorgungsquote im Kreis Mettmann und gleich hoch wie in Düsseldorf", sagt Gatzke.

Mit den zusätzlichen U3-Plätzen im Gemeindesaal wird die Versorgungsquote einen großen Sprung nach oben machen. Zusammen mit der geplanten Umwandlung von Kindergartenplätzen für Drei- bis Sechsjährige in Betreuungsplätze für unter Dreijährige ist für das nächste Kindergartenjahr bereits ein 29-prozentiger Deckungsgrad angestrebt. Die dann noch fehlenden Plätze werden kontinuierlich durch weitere Umwandlungen von regulären Kindergartenplätzen erreicht.

Dadurch sinkt zwar die Zahl der Plätze für die älteren Kinder, den Rechtsanspruch auf einen Platz sieht der Dezernent dadurch aber nicht gefährdet: "In Hilden findet jeder in der Regel seinen Wunschkindergartenplatz." Dies werde auch in Zukunft gelten. Schließlich wird die Zahl der Kinder in den kommenden Jahren sinken. Nur ein unerwarteter Baby-Boom könnte die Planungen des Jugendamtes noch über den Haufen werfen.

Diese Planungen bergen noch eine weitere gute Nachricht, mit der Gatzke im Jugendhilfeausschuss glänzen kann: "Die Infrastruktur in Hilden ist gut." Soll heißen: Alle Stadtviertel sind ausreichend mit Kindergartenplätzen versorgt. Das werde auch zukünftig so sein. Durch zusätzliche U3-Betreuungsplätze könnten alle Kindergärten ihre derzeitigen Gruppenzahlen mindestens halten, ändern werde sich deswegen nur die inhaltliche Arbeit.

So rosig die Zukunft der Kinderbetreuung in Hilden auch aussehen mag, was ist denn mit den jungen Eltern von heute? Einen Platz in der U3-Betreuung kann Gatzke ihnen derzeit noch nicht garantieren. Aber: "Wer Probleme hat, eine Betreuungsmöglichkeit zu finden, kann sich im Jugendamt melden. Wir werden dann gemeinsam nach einer Lösung suchen, eventuell über die Tagespflege."