Monheim: Sport - Graben durch die Politik
CDU und FDP wollen das Jahnstadion zu Bauland machen. Bei den anderen drei Ratsfraktionen zeichnet sich Widerstand ab. Beim Patt hat der Bürgermeister die entscheidende Stimme.
Monheim. CDU und FDP finden offensichtlich immer häufiger zueinander. Nicht nur, dass die Liberalen eine Bürgermeisterkandidatin Marion Prondzinsky unterstützen würden. Nun haben die beiden Ratsfraktionen auch eine gemeinsame Marschrichtung in Sachen Sportstättenkonzept erarbeitet. Kernstück ist der Verkauf des Jahn-Stadions.
Mit den geschätzten vier Millionen Euro soll unter anderem das Häck-Stadion zur Leichtathletik-Arena umgebaut werden. Außerdem ist dort eine weitere Turnhalle als Ersatz für den Abriss der Halle der alten Busch-Schule vorgesehen.
Weitere Ziele von CDU und FDP: Das Rhein-Stadion erhält noch einen Kunstrasenplatz für den 1.FCM und Inter Monheim. Im Außenbereich der Gesamtschule soll eine 75-Meter-Laufbahn und eine Sandgrube entstehen. Die Anlage wäre dann auch von der benachbarten Grundschule zu nutzen.
Doch die Vorschläge werden garantiert auf Widerstand stoßen. Werner Goller (SPD) wollte sich zwar gestern auf WZ-Anfrage noch nicht festlegen. "Ich möchte erst einmal die Vorlage aus dem Rathaus lesen", so der Planungsexperte. Aber klar ist, dass seine Partei ebenso wenig wie Peto und Grüne für den Verkauf des Jahnstadions ist.
Sollten die drei Fraktionen ebenso an einem Strang ziehen wie Union und Liberale, dann hat der Bürgermeister die entscheidende Stimme. "Lassen Sie sich überraschen", will Thomas Dünchheim derzeit noch nicht sagen, in welche Richtung er tendiert.
Unklar ist immer noch, was in Baumberg passieren soll. Einig ist sich die Politik lediglich beim Thema Sportfreunde. Die Fußballer sollen nun definitiv an der Sandstraße bleiben. Ob der Fußballplatz Kielsgraben, der in einigen Jahren planmäßig der Auskiesung durch Brass weichen muss, erneuert wird, bleibt abzuwarten.
Die Grünen wollen erst einmal geprüft haben, ob das überhaupt notwendig ist. Weiterer Zankapfel wird mit Sicherheit die Bezirkssportanlage an der Bregenzer Straße. Bleibt sie, wo sie ist, oder wird sie zum Kielsgraben verlegt? Die Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen. "Für Baumberg bleibt nichts mehr übrig. Der Zug ist abgefahren", ist Andreas Zauche, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, frustriert.
Denn ohne den Verkauf des Stadions Sandstraße könne keine Konzentration am Kielsgraben finanziert werden. Die Schuld daran will er nicht anderen geben. "Das haben wir ganz allein in Baumberg verbockt", betont er auch als Vorsitzender des BTSC. Und mit der gemeinsamen Linie von CDU und FDP sieht er den Stadtteil Monheim auf einem guten Weg. "Das ist ein Blick mit Zukunft."