Hilden: Den grünen Pfeil abgeschossen

Der Versuch am Rembrandtweg ist gescheitert. Eine neue Chance wird das Verkehrszeichen wohl nicht bekommen.

Hilden. Das war’s dann wohl. Der Grünpfeil hat seine zweite Chance verspielt. Damit dürfte das aus dem DDR-Straßenbild übernommene Verkehrszeichen wohl endgültig aus dem Hildener Schilderwald verbannt sein. Das Ende des Versuchs am Rembrandtweg im Hildener Osten haben die Autofahrer zu verantworten.

Ihr Verhalten war zu gefährlich. Vor allem morgens vor Schulbeginn. Darum haben Stadtverwaltung und Polizei einvernehmlich das kleine Verkehrsschild an der Ecke zur Walder Straße jetzt wieder abmontieren lassen.

Der erste Versuch, den Grünpfeil in Hilden zu etablieren, war 1994 gescheitert. Damals erlaubte er Autofahrern, trotz roter Ampel von der Bahnhofsallee nach rechts in die Düsseldorfer Straße abzubiegen. Dabei kam es zu zwei Unfällen - und immer wieder zu Beinahe-Zusammenstößen mit Autos, die aus der Neustraße gegenüber nach links in die Düsseldorfer Straße abbogen.

Einige brenzlige Situationen haben Polizisten auch am Rembrandtweg beobachtet. Dort war Anfang des Jahres der zweite Versuch mit dem Grünpfeil gestartet worden. Diesmal waren es Beinahe-Zusammenstöße mit Schülern, die bei Hans-Joachim Frohn die Erkenntnis reifen ließ, dass der Grünpfeil in Hilden nicht funktioniert.

Bestätigt wird der im Rathaus für das Verkehrswesen zuständige Sachgebietsleiter dabei von Hildens Polizei-Chef Wolfgang Busch: "Mehrere Bezirksbeamte haben gesehen, dass Schüler morgens nur knapp einem Unfall entgangen sind." Und die Sicherheit der Kinder geht eben vor.

Vor 14 Jahren war die zuvor nur im Osten Deutschlands gültige Verkehrsregel offensichtlich noch nicht bis Hilden vorgedrungen. Und daran hat sich nach Einschätzung von Polizei und Verwaltung seither nichts geändert. Vermutlich hätte mancher Autofahrer nur den Grünpfeil, nicht aber das Rotlicht der Ampel gesehen. Das hat aber Vorrang.

Erst muss an der Haltlinie angehalten werden. Danach, wenn der Autofahrer sich vergewissert hat, dass keine Fußgänger die Straße überqueren wollen, darf er bis zur Sichtlinie vorfahren. Und dort muss er erneut anhalten, um zu schauen, ob von links ein Auto kommt. Für einige Autofahrer war das wohl ein Halt zu viel.

Wenige 100 Meter weiter, an der Grenzstraße, gibt es noch einen Grünpfeil. Dort nehmen rüpelhafte Autofahrer zwar auch schon mal den Weg über den Bürgersteig, wenn ihnen die Linksabbieger-Schlange zu lang ist. Trotzdem bleibt der Grünpfeil dort erhalten. Weil da weniger Fußgänger unterwegs sind - und weil da die Stadt Solingen zuständig ist. Für Hilden sieht Frohn hingegen kaum noch eine Chance, einen weiteren Grünpfeil-Versuch zu starten.