Hilden: Nächstes Jahr wird alles teurer

Die Stadt greift ihren Bürgern ab Januar für die Dienstleistungen tiefer in die Tasche.

Hilden. Alle Jahre wieder, kommt das dicke Ende zum Schluss. Pünktlich zum Jahreswechsel schaut die Verwaltung in ihren Büchern nach, was die städtischen Dienstleistungen denn so gekostet haben. Dann kalkuliert sie noch ihre Kosten, die dafür im nächsten Jahr entstehen. Das Ganze wird in die so genannte Gebührenbedarfsberechnung gepackt, die im nächsten Haupt- und Finanzausschuss am 26. November (17 Uhr, Bürgerhaus) der Politik vorgelegt wird.

Deren Zustimmung ist zwar erforderlich, damit die neue Gebührenordnung am 1. Januar 2009 in Kraft treten kann, Einfluss auf die Höhe der Abgaben hat sie kaum. Schließlich darf die Verwaltung nur die tatsächlich entstandenen Kosten an die Bürger weitergeben. Gebühren müssen "kostendeckend" sein. Das heißt im Einzelnen:

...wird teurer: Für eine 120Liter Restmülltonne (bei 14-täglicher Leerung) müssen nächstes Jahr 151,20 Euro gezahlt werden. Das sind 3,60 Euro mehr als in diesem Jahr und entspricht einer Steigerung um 2,44 Prozent. In dieser Größenordnung liegen auch die Steigerungen bei den anderen Gefäßgrößen. Davon ausgenommen sind die Biotonnen, für die weiterhin 13,20 Euro (120 Liter) berechnet werden. Als Hauptgründe für den Anstieg führt die Verwaltung die gestiegenen Personalkosten, die stetig steigenden Treibstoffkosten sowie die geringeren Erlöse aus der Altpapiervermarktung an.

...wird teurer: Fünf bis sechs Cent müssen nächstes Jahr für jeden Meter Straßenfront zusätzlich gezahlt werden. Wer in einer Anliegerstraße wohnt, muss dann 2,04statt bisher 1,98 Euro zahlen. Und bei mehrfacher Reinigung vervielfacht sich die Gebühr entsprechend. Auch dafür führt die Verwaltung die höheren Löhne und Dieselpreise als Hauptgründe an. Die Gebühr müsste sogar noch mehr steigen, hätte es in den vergangenen Jahren nicht ausgesprochen milde Winter gegeben. Dadurch musste weniger Streusalz gestreut - und angeschafft - werden. Auch das wird dem Gebührenzahler angerechnet.

...wird teurer: Sieben Cent müssen die Hildener im kommenden Jahr für jeden Kubikmeter Abwasser zusätzlich zahlen. Verantwortlich dafür ist der deutliche Anstieg bei der Abwasserableitungsgebühr, die gleich um 22Cent (von 60 auf 82 Cent) je Kubikmeter steigt. Auf diese Entwicklung hat die Stadt keinen Einfluss, denn zur Gebührenberechnung muss der Restwert der Abwasserkanäle berücksichtigt werden. Als städtischer Vermögenswert sind die Kanäle an den Baupreisindex gekoppelt, der vom statistischen Landesamt herausgegeben wird. Etwas aufgefangen wird die Steigerung durch die sinkenden Gebühren für die Abwasserreinigung (von 89 auf 83Cent) und das Regenwasser (von 63 auf 54 Cent).

...werden teurer: Um 4,62 Prozent werden die Bestattungsgebühren insgesamt angehoben. Und diese Steigerung betrifft alle Bestattungsarten. Ein Reihengrab kostet demnach in Zukunft für fünf Jahre insgesamt 1192 Euro statt bisher 1109 Euro. Das anonyme Reihengrab steigt von 869 auf 933 Euro, das Urnenreihengrab von 827 auf 883 Euro und das anonyme Urnenreihengrab von 587 auf 624 Euro. Der Grund für die Kostensteigerung sind die Personalkosten.

...wird teurer: Zumindest für die 14 in Hilden gemeldeten Besitzer von Rottweilern. Die sind laut Landeshundegesetz als "gefährliche Hunde" definiert, nicht aber als solche in der Hildener Satzung aufgeführt. Das soll jetzt geändert werden. Herrchen muss dann eine Jahressteuer von 621 Euro - statt bisher 81 Euro - zahlen.