Langenfeld: Elternbeiträge sollen sinken

CDU-Mehrheitsfraktion plant, die Beiträge für alle Eltern 2009 um 20 Prozent zu reduzieren. Ausschuss berät nächste Woche.

Langenfeld. Qualitativ hochwertige Angebote der Kinderbetreuung und geringe Beiträge für die Eltern. Was anderswo nicht zusammenpassen will, ist für die CDU-Mehrheitsfraktion das Gebot für Langenfeld. Die familienfreundlichste Stadt weit und breit ist das Ziel. Schuldenfreiheit und unvermindert sprudelnde Steuer- einnahmen machen’s möglich.

"Bildung beginnt mit dem ersten Lebensjahr in der Kita, die Bildungschancen früh geförderter Kinder wachsen", sagt Jürgen Brüne, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Seine Partei will die frühkindliche Förderung in den elf städtischen und 13 Kindertageseinrichtungen freier Träger ausbauen.

Wie, darauf sollte die Verwaltung ebenso Antworten finden, wie auf die Fragen, was die Senkung der Elternbeiträge beziehungsweise die von SPD und Grünen geforderte Beitragsfreiheit kosten würden. Über vier Ansätze (siehe Kasten) und das Fazit der Stadt, die davon abrät, den Elternanteil zu reduzieren, diskutiert der Jugendhilfeausschuss am 26. November (18 Uhr, Rathaus, Saal 187).

Die CDU will im nächsten Jahr die Eltern stark entlasten. "Um 20Prozent über alle Betreuungsformen", gibt Jürgen Brüne die Linie wieder. Die Stadt würde das pro Jahr bis 2013 zwischen 350 000 und 407 000 Euro kosten. Ohne Elternbeiträge wären zwischen 1,75 und zwei Millionen Euro mehr zu schultern.

"Wir haben finanziell noch viel vor der Brust", sagt Fachbereichsleiter Ulrich Moenen. Der weitere Ausbau von Plätzen für unter Dreijährige und der Rechtsanspruch auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr in 2013 führten dazu, dass die Stadt sich Jahr für Jahr mit 150 000 Euro mehr an den Betriebskosten beteiligen müsse.

Mit 192 Plätzen in Kitas und 58 bei Tagesmüttern und in privaten Einrichtungen deckt Langenfeld derzeit 22 Prozent des Bedarfs. 35 Prozent der unter Dreijährigen muss 2013 ein Platz geboten werden. "Das Beispiel Tübingen, das diese Quote schon jetzt erfüllt, zeigt, dass der Bedarf weit über 35 Prozent steigen wird - mit unkalkulierbaren Folgen für die Finanzierung", sagt Moenen.

Mindestens 400 Plätze würden in fünf Jahren benötigt. Doch diese Schätzung basiere auf sinkenden Geburtenzahlen. Und davon könne zumindest 2008 nicht die Rede sein.

Moenen weist darauf hin, dass erst zum 1. August mit der Anhebung der beitragsfreien Einkommensgrenze auf 18 000 Euro sowie der Einführung von nur zwei Tarifen (bis zwei Jahre und ab zwei Jahre) schon auf jährlich 250 000 Euro an Beiträgen verzichtet werde. Statt 21 würden nun nur 18 Prozent der Kita-Betriebskosten von Eltern erbracht.