Langenfeld: Jetzt hat Benno I. das Zepter

Die Jecken in Langenfeld sind begeistert von ihrem neuen Prinzenpaar.

Langenfeld. Prinzessin Helga I. verabschiedete sich mit ihrem Mottolied "Wenn in Langenfeld die Jecke trecke". Sie durfte mit ihrem Prinz Peter II. noch einmal den Beifall der voll besetzten, mit den Fahnen der Gesellschaften dekorierten Stadthalle entgegennehmen.

Singend werden die neuen Tollitäten die Säle nicht erfreuen. Dafür gaben sie Proben ihres tänzerischen Könnens, in das sie Paginnen und Adjutanten bei ihrem Potpourri Kölscher Karnevalsschlager mit einbezogen.

Die Halle war begeistert von dem Auftritt des Prinzenpaares Benno Schollmeyer (Benno I.) und seiner Ehefrau Birgit I. Sie hatten unmittelbar zuvor nach einem stimmungsvollen Einmarsch des Show-Fanfarencorps, aller Langenfelder Gesellschaften, Ex-Prinzen und des Tanzcorps "Echte Fründe" von Bürgermeister Magnus Staehler die "Ernennungsurkunde" erhalten.

"Das neue Prinzenpaar ist tief mit dem heimischen Brauchtum verankert und wird eine tolle Session garantieren", lobte der Reusrather seine "Landsleute" aus dem gleichen Ortsteil.

Die Prophezeiung bestätigten beide schon mit ihrem Premieren-Auftritt. Da zeigte sich die Erfahrung als langjähriger Sitzungspräsident der Altweibersitzung in Reusrath und bei der Prinzessin, die zehn Jahre dem Damen-Elferrat in Mehlbruch-Gieslenberg angehörte.

Beide trugen ihre elf närrischen Gebote vor, die mit wohlwollendem Spott Langenfelder Ereignisse der jüngsten Zeit reflektierten. So sollte dank des Wissens darüber, wie man zur schuldenfreien Stadt wird, ein Ausbildungsplatz im Rathaus für den Finanzminister geschaffen werden.

Mit dem Blick auf die Bürgermeisterwahl habe die SPD statt eines Eisernen Heinrich einen Froschkönig hervorgezaubert, während es die CDU mit einem Tapferen Schneiderlein statt König Schuldenfrei alias Magnus Staehler versuchen will. "Das war wirklich gut und hat ins Schwarze getroffen", stimmten Hans Schuster, viele Jahre im Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, und seine Frau in den Beifall im Saal ein.

Er kam auch von dem wenige Tage zuvor gekürten Bercheser Dreigestirn, das sich diesmal aus Sängern der "Philomele Berghausen" rekrutiert. Und mitten unter den Richrather Karnevalisten amüsierte sich Pfarrer Gerhard Trimborn.

Das Programm war ganz auf Kölschen Karneval ausgerichtet und hätte auch jeder Sitzung in der närrischen Hochburg gut zu Gesicht gestanden. Vom Reitercorps Jan von Werth über die Cheerleader des 1. FC Köln und Büttenredner Guido Cantz bis zu der bekannten Gruppe "Kolibris", die zu mitternächtlicher Stunde für den letzten Höhepunkt sorgten, war vieles vertreten, was in Köln Rang und Namen hat.