Volkstrauertag in Hilden: Treffen zur Stärkung von Hoffnung
60 Bürger kamen am Sonntag zur Gedenkveranstaltung auf den Hauptfriedhof.
Hilden. Als er 1919 ins Leben gerufen wurde, waren die Erinnerungen noch sehr frisch. Erinnerungen an einen Krieg, der in seiner mechanisierten und fast industriellen Art bis dahin ungekanntes Leid über die Menschen gebracht hatte.
Nun ist der letzte deutsche Krieg bereits über 60 Jahre vorbei, doch den Volkstrauertag gibt es noch. Und in Hilden ist es Tradition, diesen Tag zu begehen. Nicht nur, um der Opfer der großen Kriege zu gedenken, sondern auch, um an all das Leid zu erinnern, das im Alltag durch Fremdenhass oder Terrorismus geschieht.
Rund 60 Bürger waren am Sonntagmorgen zur Trauerfeier in der Kapelle des Hauptfriedhofes zusammengekommen, wo Bürgermeister Günter Scheib und Pastorin Sonja Schüller in ihren Ansprachen zur Erinnerung mahnten.
"Wir treffen uns, weil wir die Hoffnung nicht aufgeben wollen", sagte Scheib. Doch "zu oft sind wir in unserer Hoffnung enttäuscht worden", meinte er angesichts nach wie vor andauernder Kriege auf der Welt. Dennoch sollten die Hoffnung und die Erinnerung nicht enden.
Nach der gut halbstündigen Feierlichkeit in der Kapelle begaben sich die Gäste der Veranstaltung, geleitet von den St. Sebastianer Schützen und Soldaten der Bundeswehr, zum Ehrenhain des Friedhofes, wo an der Statue der so genannten "Trauernden" Kränze niedergelegt wurden.
Der Rückweg führte schließlich vorbei an den Gräbern der Zwangsarbeiter, die in Hilden gestorben sind.