Langenfeld: Marktplatz - Am PC gibt es den Platz schon

Für dem jetzt beschlossenen Umbau müssen 14Bäume gefällt werden.

Langenfeld. Wie viele Bäume bleiben nach der Neugestaltung des Marktplatzes 2009 stehen? Vor der Sitzung der Ausschüsse für Planung und Umwelt sowie Bau und Verkehr, in der der Umbauplan jetzt verabschiedet wurde, wollte Chefstadtplaner Hans-Otto Weber keine Zahl nennen.

Zu stark klang ihm offenbar der Unmut der Bürger im Ohr, die angesichts der Entwürfe des Ingenieurbüros Czock (Düsseldorf) befürchtet hatten, ihr Marktplatz könne eine Steinwüste werden. Nach dem Beschluss steht fest: Etwa die Hälfte der Bäume muss fallen. Nur 17 der 31 Schattenspender sollen nach einem Formschnitt erhalten bleiben.

Der beauftragte Planer Siegfried Czock und Weber begründeten den Einschlag vor allem mit brandschutzrechtlichen Notwendigkeiten. Im Ernstfall müsse die Feuerwehr mit ihren Leiterwagen bis auf 5,50Meter an die Gebäudefasseden heran kommen. Dem stünden mehrere große Bäume auf der Süd- und Westseite entgegen.

"Bewegen wir uns derzeit am Rande der Legalität?", wollte da Helmut Wendler (FDP) wissen. "So würde ich das nicht formulieren", erwiderte Weber. Die Häuser seien gebaut worden, bevor die Bäume dort standen. Weber: "Inzwischen sind sie gewachsen. Da müsste im Notfall Kettensägen eingesetzt werden. Jetzt, wo wir neu planen, sollten wir gucken, was die reine Lehre ist."

Mit Computer-Animationen hatte Czock einen Eindruck davon vermittelt, wie der autofreie Marktplatz am Tag und bei Dunkelheit ab Oktober 2009 aussehen soll. Der Hingucker ist in jedem Fall das Wasserspiel in der Mitte. Aus 26 konzentrisch angeordneten Düsen sollen bis zu vier Meter hohe Fontänen schießen. Aus der Mitteldüse könnte sogar ein bis zu sieben Meter hoher Strahl sprudeln - wenn es nicht zu windig ist. Jede Düse kann einzeln angesteuert werden.

Zweites Herzstück ist die auf zehn Meter Breite erweiterte Marktterrasse auf der Nordseite mit gerundeter Freitreppe - auch eine Sitzgelegenheit. "Als Antwort auf den Kreis des Düsenfelds, könnte dessen Rundung auch durch einen Wintergarten vor der Markthalle aufgenommen werden", stellte Czock eine neue Idee für mehr Gastronomie am Platz vor. Die soll beim Management der Halle schon auf Gegenliebe gestoßen sein, und das, obwohl die Stadt den Anbau nicht mitfinanzieren will. "Von dort aus ließe sich das Wasserfeuerwerk am Abend gut beobachten", meint Czock.

Der auf zwei Millionen Euro Kosten begrenzte Umbau soll ab März abschnittsweise erfolgen. Weil nicht alle Stände auf den neuen Platz passen und die Stadt noch nicht zusichern konnte, dass der Wochenmarkt zwischen Schoppengasse und Solinger Straße nicht unterbrochen wird, versagte Hans Otte (SPD) dem Plan die Zustimmung. Die Grünen enthielten sich. Ihnen bereiten die Fällungen "Kopfweh".