So wollen Hildener sparen

bürgerhaushalt Die ersten Rückläufe beim Ideenwettbewerb der Stadt sind im Amt für Finanzservice eingegangen.

Hilden. Die Hildener machen sich Gedanken, wie ihre Stadt sparen kann. Und sie beschäftigen sich mit dem städtischen Haushalt. Diese beiden wichtigsten Ziele des Kommunalen Bürgerhaushalts hat die Stadt mit ihrem Ideenwettbewerb bereits erreicht. Insgesamt 33 Sparvorschläge sind bisher für den Ende Oktober ausgelobten Wettbewerb eingegangen. Weitere Bürger, die sich im Amt für Finanzservice zusätzliche Informationen geholt haben, wollen sich ebenfalls beteiligen. Immerhin winken für die drei besten Vorschläge Geldpreise: 1000, 750 und 500Euro.

Die "Eier-legende-Wollmilchsau", mit der sich die Stadt auf einen Schlag aller finanzieller Sorgen entledigen könnte, ist nicht darunter. "Das wird auch nicht erwartet", sagt Kämmerer Heinrich Klausgrete (53). Beim Wettbewerb geht es ihm weniger um die zündende Idee, sondern vielmehr um Kreativität - und um die Erkenntnis, worauf die Bürger am ehesten verzichten würden, wenn es ans Eingemachte geht.

Im Kommunalwahljahr 2009 ist damit wohl nicht zu rechnen. Keine Partei würde es wagen, sich den Zorn der Sportler zuzuziehen, wenn sie dem eingegangenen Vorschlag folgen würde, wie in vielen anderen Städten eine Benutzungsgebühr für Sportstätten einzuführen. Leichter wäre es da schon, dem Vorschlag zum Verzicht auf die Baseballanlage nachzukommen. Das ist erstens in Deutschland nur eine Randsportart und zweitens fehlen noch einige Gutachten, bis feststeht, ob sie überhaupt gebaut werden kann.

Nicht ganz uneigennützig dürften einige Vorschläge sein, in denen die Verschiebung von geplanten Straßenumbaumaßnahmen angeregt wird. Es ist nicht auszuschließen, dass die Anwohner neben dem städtischen Haushalt auch das eigene Budget im Sinn hatten, denn Straßenumbauten sind umlagefähig.

Nicht ganz neu sind die Vorschläge, nachts Teile der Straßenbeleuchtung und/oder der Ampeln auszuschalten. Ersteres dürfte allerdings manches Sicherheitsempfinden stören, und bei den Ampeln müsste der Landesbetrieb Straßenbau NRW mitspielen.

Wenig kreativ waren diejenigen, die eine generelle Kürzung bei allen freiwilligen Ausgaben der Stadt vorgeschlagen haben. Und erst auf den zweiten Blick entpuppt sich ein weiterer Vorschlag als Sparidee: Das Wartehäuschen an der Bushaltestelle Fritz-Gressard-Platz sollte versetzt werden. Das kostet zwar mehr Geld, ist aber dennoch zulässig. Denn beim Ideenwettbewerb sind auch Vorschläge erwünscht, mit denen die Stadt mit dem gleichen Geld mehr für ihre Bürger erreichen kann. Und neue Wartehäuschen sollten nächstes Jahr sowieso angeschafft werden.