Die S-Bahnhöfe bleiben die Angsträume

Sicherheitsempfinden: Die Ergebnisse der Befragung des Kriminalpräventiven Rates liegen jetzt vor.

Langenfeld. Welchen Stadtteil in Langenfeld empfinden Sie als den sichersten? Gibt es Plätze, Straßen und Orte an denen Sie sich besonders unsicher fühlen? Warum haben Sie dort Angst? Sind Sie schon mal Opfer einer Straftat geworden? Das sind vier von 20 Fragen der Umfrage, mit der der Kriminalpräventive Rat (KPR) in Erfahrung bringen wollte, wie sicher sich die Bürger in ihrer Stadt fühlen. Schließlich hatte die Kriminalitätsstatistik 2007, die Langenfeld im Verhältnis zur Einwohnerzahl mit 5000 Straftaten zur kriminellen Hochburg im Kreis abgestempelt hatte, viele aufgeschreckt. 2000Fragebögen wurden zwischen Mitte August und Ende September verteilt. Nur 296 Langenfelder nahmen die Gelegenheit wahr, sich zu äußern.

"Vielleicht ist der geringe Rücklauf schon das wesentlichste Ergebnis der Befragung. Die Sorge um die Sicherheit ist ein Thema, aber kein dramatisches", sagt Christian Benzrath. Der Leiter des Referats Recht und Ordnung ist Mitglied der KPR-Lenkungsgruppe. Gestern stellte er im Fachausschuss mit dem alle drei Jahre überarbeiteten Sicherheitsbericht die Umfrageergebnisse vor. Repräsentativ sind sie nicht. "Das war auch nicht das Ziel. Wir wollten einen Dialog führen, der vielleicht zu neuen Erkenntnissen führt", sagt Benzrath.

149 der Befragten sind älter als 55Jahre. Dieser Ausreißer erklärt sich. Schließlich wurde das Gros der Bögen auf dem Wochenmarkt und bei der der Seniorenmesse "Generation Gold" verteilt. Immigrather beteiligten sich am häufigsten (146). Aus Wiescheid gab es nur acht Rückläufe. Immigrath mit seiner Zentrumsnähe wird als der sicherste Stadtteil gesehen. Das äußerten 27,8Prozent der Befragten. Gleich dahinter liegen Richrath (24Prozent) und Wiescheid (21Prozent). 86 Bürger gaben an, dass sie Opfer einer Straftat gewesen sind. 207haben noch keine Bekanntschaft mit Kriminellen machen müssen.

176Langenfelder kennen Orte, die sie lieber meiden. "Doch bei den genannten Angsträumen dominieren die, die wir schon im Blick haben", sagt Benzrath. Ungern halten sich die Langenfelder an und im Umfeld der beiden S-Bahnhöfe auf. Auch um den Immigrather Platz sowie die Innenstadt machen sie spät abends lieber einen Bogen. Von Jugendlichen bestohlen zu werden, davor haben die meist älteren Befragten die größte Angst. Benzrath: "Kurios ist, dass sich viele eine Video-Überwachung für die S-Bahnhöfe wünschen, obwohl es die dort seit Ende 2006 gibt."

Die "Top vier" der Angsträume wollen Stadt und Polizei im KPR jetzt genauer analysieren. "Gegebenenfalls werden wir auch noch einmal konkret vor Ort eine Umfrage starten, um Maßnahmen ableiten zu können", so Benzrath. Über Ergebnisse will der KPR nun jährlich berichten.