Langenfeld: Kronen machen das Kulturelle Forum zur Schatzkammer
Bis in den Januar hinein sind an der Hauptstraße funkelnde Herrschaftszeichen der Welt zu sehen.
Langenfeld. Gibt es ein deutlicheres Symbol für Macht und Reichtum als eine Krone? Wohl kaum. Eine Krone steht für Macht, für Herrschaft, für Geld. Gleich 64 Exemplare sind seit gestern in den Ausstellungsräumen des Kulturellen Forums an der Hauptstraße zu bestaunen.
Originale oder originalgetreue Nachbildungen aus zehn Jahrhunderten. Große Kronen-, Krönchen, schwere Reife oder wuchtige Hauben - auch Kronen können der jeweiligen Mode unterliegen.
Die Objekte für die bis zum 18.Januar laufende Schau "Kronen - Herrschaftszeichen der Welt" sind eine Leihgabe des Wuppertaler Goldschmieds Jürgen Abeler, der seine Sammlung zur Verfügung stellt.
"Nachdem ich die Kronen vor etwa drei Jahren bei einem Einkaufsbummel in der Düsseldorfer Kö-Galerie zum ersten Mal gesehen hatte, wollte ich sie unbedingt auch einmal in Langenfeld zeigen", verrät Anne Graw-Lipfert, Leiterin des Kulturellen Forums. Über den Wert der ausgestellten Schätze schweigt sie sich lieber aus. "Man soll schließlich keine schlafenden Hunde wecken", sagt Graw-Lipfert.
Denen würden wahrscheinlich die Augen übergehen, angesichts all der Pracht und des Prunks. Gelbgold, Weißgold, Edelsteine und Halbedelsteine glitzern dezent beleuchtet auf Samtkissen in abgeschlossenen Glasvitrinen.
Präsentiert werden die Kronen nach geographischen Gesichtspunkten: Niederländische, österreichische, deutsche oder polnische Kronen sind zu sehen. "Wir haben uns bemüht, nicht einfach nur die Kronen nebeneinander auszustellen, sondern sie in ihrem historischen Kontext zu zeigen", erklärt Graw-Lipfert.
Großformatige Drucke von zeitgenössischen Gemälden zeigen, dass die Prunkstücke einst tatsächlich auf hochherrschaftlichen Köpfen saßen. Eine interessante Vorstellung, schließlich wiegen fast alle Exemplare mehrere Kilogramm, die schwerste Krone schätzt Katrin Kroop, Assistentin im Kulturellen Forum, auf ein Gewicht von 15 Kilogramm - ein Zufall, dass sie sich einst im Original auf dem Kopf von August dem Starken befand?
Sehenswert ist auch die Nachbildung der britischen Königskrone. Sie zierte einst das Haupt von Elisabeth II. und man munkelt, dass die Königin die Krone vor offiziellen Anlässen zu Hause probetragen würde, um sich an das Gewicht zu gewöhnen.
Eine gerade Haltung scheint unerlässlich, auch für die exotisch anmutende Krone aus Äthiopien, die eine Höhe von rund einem halben Meter hat und so fragil und zerbrechlich wirkt, dass man sich fragt, wie so ein Prunkstück überhaupt angefasst wird. "Das war in der Tat eine schwierige Arbeit", lachen Anne Graw-Lipfert und ihre Mitarbeiter. Nur wenige Tage hatten sie Zeit, die Ausstellung zu konzipieren.
Manche Kronen scheinen zu schweben, andere liegen perfekt drapiert auf ausgebreiteten Samttüchern. Königlich-kaiserliche Insignien, ein Krönungsornat und schwere dunkelrote Vorhänge verwandeln den Ausstellungsort in die perfekte Schatzkammer.