Hilden: Feuerwache droht der Abriss
Wegen gestiegener Sanierungskosten prüft die Verwaltung derzeit auch einen kompletten Neubau.
Hilden. Die Feuerwehr muss länger auf ihre neue Wache warten. Der Neubau verzögert sich um einige Monate. Grund ist der schlechte Zustand des alten Gebäudes, das eigentlich saniert werden sollte. Untersuchungen des mit Planung und Ausführung beauftragten Architektenbüros Buddenberg haben aber ergeben, dass die technischen Einrichtungen und auch die Hoffläche dringend überholt werden müssen.
Allein dadurch steigen die geplanten Kosten von rund 3,1 auf bis zu
3,8 Millionen Euro. Deshalb wird jetzt geprüft, ob es möglicherweise wirtschaftlicher ist, den Altbau abzureißen.
"Wenn wir so viel Geld in den Altbau stecken, haben wir trotzdem noch ein altes Gebäude", begründet Ralf Scheib, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft, die Überlegungen der Verwaltung. Etwa zwei Millionen Euro kostet der Erweiterungsbau an der Grundstücksgrenze zu den Stadtwerken.
Daran ändert sich nichts. Rund eine Million Euro war bisher für die Sanierung des Altbaus vorgesehen. Diese Kosten liegen nach den Berechnungen der Bauexperten nunmehr bei fast zwei Millionen Euro.
"Dann sind wir an einem Punkt angelangt, an dem sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt", so Scheib, "und wir wissen ja nicht, was sonst noch kommt". Der Amtsleiter vergleicht dies mit dem Neubau der Turnhalle an der Hoffeldstraße.
Auch dort seien die Sanierungskosten derart in die Höhe geschnellt, dass letztlich ein Neubau auf Dauer wirtschaftlicher war - auch wenn die Gesamtinvestition in beiden Fällen deutlich die Sanierungskosten übersteigt. Die zusätzlichen Kosten würden sich aber schnell amortisieren, da die Unterhaltungskosten sinken. "Außerdem könnte dann ein auf die Bedürfnisse der Feuerwehr zugeschnittenes Gebäude gebaut werden", so Scheib.
Bevor die Politik entscheidet, ob sie die zusätzlichen Mittel investieren will, werden jetzt erst einmal die genauen Kosten für Sanierung und Neubau ermittelt. Dabei stellt sich den Bauexperten ein zusätzliches Problem: Von der Bezirksregierung in Düsseldorf kam der Hinweis, dass die alte Wache auf einer Bomben-Verdachtsfläche steht.
Auf alten Luftaufnahmen sind nämlich Bombenkrater aus dem Zweiten Weltkrieg im Bereich der heutigen Einfahrt zu erkennen. Möglicherweise liegen noch Blindgänger im Boden. Danach wird zurzeit - ganz behutsam - gesucht. Bisher wurde nichts gefunden.