Monheim: Sozialprojekt Tagwerk - Gesamtschüler hoffen auf den Endspurt
Die Jugendlichen wollen helfen, finden aber kaum Jobs. Deshalb wird unter anderem an Betriebe appelliert, für die gute Sache mitzumachen. Im WZ-Gespräch kommen vom Treffpunkt erste positive Signale.
Monheim. Es gibt nichts Gutes. Außer: Man tut es. Der Spruch des Schriftstellers Erich Kästner hat offensichtlich bei den Jugendlichen der Peter-Ustinov-Gesamtschule gefruchtet. Denn sie wollen Gutes tun - und das nicht zum ersten Mal.
"Einen Tag jobben - viele Tage helfen" ist das Motto des landesweiten Projektes Tagwerk, an sich die Monheimer am Dienstag, 17.Juni, wieder beteiligen. Der Erlös geht je zur Hälfte an fünf Schul- und Ausbildungsprojekte in Afrika und an die Partnerschule in Paghman/Afghanistan. Doch in diesem Jahr finden die Jugendlichen kaum Möglichkeiten, einen Tag zu arbeiten. Und das frustriert sie.
Die Idee: Jeder Schüler sucht sich einen Job oder bekommt ihn von den Organisatoren zugewiesen. Das erarbeitete Geld fließt in den Topf für die gute Sache. Doch während bei früheren Aktionen beispielsweise Unternehmen oder Geschäfte hunderte Plätze zur Verfügung stellten, haben in diesem Jahr bisher gerade einmal um die 30Firmen zugesagt - bei über 1100Gesamtschülern. Nur der 13er Jahrgang ist wegen des Abiturs nicht dabei - oder fast nicht.
"Es ist wirklich enttäuschend", wirkt Marc Schimmelpfennig fast schon mutlos. Er ist in besagtem 13er Jahrgang, verlässt also bald die Schule. Trotzdem ist er noch einmal mit Herzblut dabei und bildet mit Josephine Fried aus der elften Klasse den Kern des Organisatoren-Teams, ausschließlich bestehend aus Jugendlichen.
"Es ist grauenvoll. Die Schüler machen das so selbstständig und gut. Aber die Firmen reagierten kaum", weiß Hedwig Huschitt, Didaktische Leiterin der Peter-Ustinov-Gesamtschule, auch nicht, woran es liegt. Dabei sind die Schüler versichert. Und die Betriebe können selbst bestimmen, wie hoch der Lohn für das Tagwerk ist.
Es muss noch nicht einmal der Job in einer Firma sein. Der Tag im Kindergarten oder dem Lebensmittelgeschäft ist ebenso möglich. Es kann auch das Rasenmähen bei der doch schon sehr alten Nachbarin oder der Wohnnungsputz sein. Außerdem werden Spender für einen Sponsorenlauf an dem Tag gesucht.
Übrigens: Im WZ-Gespräch signalisiert Gerald Altvater, Vorstandsmitglied der Werbegemeinschaft Treffpunkt, Hilfe. Denn die etwa 100Mitglieder kommen aus dem Bereich der Gewerbetreibenden. Und sie sollen alle per Rundmail auf die Aktion aufmerksam gemacht werden. "Es ist doch schade, wenn aus so einer guten Sache nichts wird", so Altvater.