Hilden: „Stern in der Kreisgemeinde“
Die Industrie- und Handelskammer stellt Hilden in einer Standort-Analyse hervorragende Noten aus.
Hilden. Die "Perle im Kreis Mettmann" war gestern, heute ist Hilden ein "Stern in der Kreisgemeinde". Dies ist nach den Worten von Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, die Generalaussage der IHK-Standortanalyse. Biedendorf und IHK-Volkswirt Gerd Helmut Diestler waren voll des Lobes, als sie die Ergebnisse der Untersuchung gestern im Wirtschafts- und Wohnungsbauförderungsausschuss vorstellten.
Dass Hilden bei Unternehmern als guter Standort gilt, sei auch der IHK in den vergangenen Jahren nicht verborgen geblieben. Durch ihre vorausschauende Wirtschaftsförderung und -ansiedlung habe sich die Stadt eine hohe Steuerkraft erarbeitet. Gleichwohl hat die Studie auch für Biedendorf überraschende Ergebnisse gebracht.
Zum Beispiel, dass sich Hilden in den vergangenen Jahren zu einer Einpendler-Stadt entwickelt hat: Während etwa 13 500 Hildener ihren Arbeitsplatz außerhalb der Stadt haben, pendeln im Gegenzug fast 14 400 auswärtige Arbeitnehmer nach Hilden.
Die günstige Wirtschaftsentwicklung in Hilden mit einer über die Jahre stark gestiegenen Beschäftigung hat laut IHK-Studie "die Versorgung der ortsansässigen Bevölkerung mit Arbeitsplätzen deutlich gesteigert". Das schlägt sich auch in der Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent nieder. Positiv sei dabei, so Biedendorf, dass sich das Beschäftigungswachstum auf mehr Branchen als im übrigen Kreisgebiet verteilt.
Konkret heißt das: Seit 1999 haben 60 Prozent aller Branchen ihre Mitarbeiterzahl erhöht - um insgesamt 31 Prozent. In den übrigen neun Städten des Kreises beträgt der Anteil der Wachstumsbranchen nur 48 Prozent, mit einer Steigerungsrate von 29 Prozent.
Angesichts dieser Entwicklung sei es nicht verwunderlich, dass auch die Unternehmer größtenteils mit dem Standort zufrieden sind. Wie in der zum Jahresende durchgeführten Konjunkturumfrage des Hildener Industrie-Vereins bekommt die Stadt auch in der IHK-Umfrage gute Noten.
Dabei wurden im März/April gut 1250 Unternehmer befragt. Kritik gab es nur vereinzelt, und die beschränkte sich größtenteils auf die unternehmer-typischen Klagen über hohe Steuerbelastungen und Energiepreise.
Dank ihrer guten Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik sei die Stadt in der angenehmen Lage, nicht jeden Ansiedlungswunsch erfüllen zu müssen. Sie könne sich auf zukunftsträchtige Unternehmen konzentrieren. Gleichwohl sei es nach Ansicht der IHK-Experten angebracht, auch in Zukunft die Gewerbeflächen in der Stadt weiter zu entwickeln und gut zu vermarkten.
In der Vergangenheit sei es zwar gelungen, auf hohem Niveau eine überdurchschnittliche Entwicklung zu erzielen, aber das werde in Zukunft zunehmend schwieriger.