Hilden: Großreinemachen im Spaßbad
Hildorado: Noch bis Samstag bleibt das Freizeitbad an der Grünstraße geschlossen. Danach soll es in neuem Glanz erstrahlen.
Hilden. Eigentlich bringt Alexander Ulrich Kindern und manchmal auch Erwachsenen das Schwimmen bei. Dann steht er im hüfthohen Wasser des Anfängerbeckens und animiert seine Schützlinge, ihre ersten Züge zu machen. Auch jetzt hat der Schwimmlehrer allmorgendlich Kacheln unter den Füßen. Trotzdem ist diesmal alles anders: keine Kinder, kein Wasser. Stattdessen steckt er in einem Blaumann, hat eine Schutzmaske vor der Nase und einen Hochdruckreiniger in der Hand. Vor ihm liegt jede Menge Arbeit, denn satte 1000 Quadratmeter Beckenfliesen warten darauf, vom Düsenstrahl getroffen zu werden.
Großreinemachen ist im Hildorado, dem Sport- und Freizeitbad an der Grünstraße, angesagt. Seit eineinhalb Wochen wird geschrubbt, gereinigt, poliert und notfalls repariert. Schließlich muss bis zum Samstag, wenn die Pforten wieder öffnen, alles tipptopp sein.
"Einmal im Jahr schließen wir für etwa zwei Wochen", erklärt Center-Leiter Ingo Passenheim. "Dann steht die Generalüberholung auf dem Programm." In diesen 14 Tagen wird gegen den Schmutz und die Keime zu Felde gezogen, die die rund 285000 Besucher alljährlich mit sich bringen. "Natürlich wird alles regelmäßig gewartet und auch während des Betriebes auf Vordermann gehalten. Aber ans Eingemachte geht es einmal im Jahr."
Von der Grundreinigung der Becken über das Austauschen defekter Kacheln bis hin zur Inspektion, Reinigung und Abdichtung der komplizierten Chlor- und Filteranlagen reicht die Palette der Aufgaben. Während für einzelne Arbeiten wie etwa an den Glasfronten oder der Heizung Fachfirmen angeheuert werden müssen, werden die übrigen Jobs komplett vom Bäderpersonal erledigt. "Unsere Mitarbeiter machen in diesen zwei Wochen entweder Urlaub, oder sie helfen mit", erklärt Passenheim.
Mit dem Ablassen des Wassers aus den Becken fing alles an. Zwei Tage lang dauerte es allein, bis die 80000 Liter aus dem Schwimmerbassin abgelaufen waren. Ebenfalls zwei Tage braucht es, bis das Becken später wieder randvoll ist. In der Zwischenzeit wuchsen auf dem Grund Gerüste in die Höhe. "Schließlich muss auch die hölzerne Dachkonstruktion inspiziert werden", erklärt Betriebschef Willi Laumen. "Gerade über den Becken gibt es neuralgische Punkte, an die wir sonst nur schwer herankommen. Gefunden haben wir allerdings nichts."
Wie überhaupt unterm Strich alles reibungslos über die Bühne ging. "Wir sind bestens in der Zeit", betont Ingo Passenheim. "Der Samstag kann ruhig kommen."