Hilden: Hundekot auf Spielplätzen - Kinder protestieren

Kindern geht’s um die Wurst.

Hilden. Hüpfburg, Grill, Kettcars, Getränke und Musik - das Kinderparlament hat große Geschütze aufgefahren, aber es geht ja schließlich auch um eine wichtige Angelegenheit. Schon öfter haben sich Kinder beim Parlament beschwert, dass Hundehalter ihre Vierbeiner sich auf Spielplätzen erleichtern lassen und danach das Geschäft nicht wegräumen. Am Donnerstag haben sich Kinderparlament und das städtische Spielmobil zusammengetan und ein großes Fest organisiert, bei dem sich Hundehalter, Kinder und deren Eltern über die Problematik austauschen konnten.

Das Kinderparlament besteht schon seit zehn Jahren und wurde von Bürgermeister Horst Thiele als damaliger Jugendamtsleiter mitbegründet. Die Leiterin Susanne Zwiener, gelernte Diplom-Pädagogin, betreut rund 45 aktive Kinder aus den Klassen drei bis sieben aller Schulen Hildens. Zum Anfang jedes Schuljahres stehen Neuwahlen an. Probleme mit der Durchsetzung der Wünsche hat das Kinderparlament nicht, denn sie werden tatkräftig unterstützt.

Zweimal im Jahr findet eine Sitzung mit Bürgermeister, Polizei und den Kindern statt. Auch der Bauhof unterstützt die Mädchen und Jungen, in jeder Lage. Die Polizei stellt mit den Kindern Schnellfahrer zur Rede. Der Bauhof leert jede Woche die Mülleimer auf Spielplätzen und befreit sie von Verschmutzungen durch Tiere und Menschen.

Und überraschenderweise zeigen die Hundehalter eine durchweg positive Resonanz. "Die Menschen reagieren nur positiv, wenn sie von den Kindern angesprochen werden. Und die Kinder lernen, sich für ihre Probleme selber einzusetzen, Geduld und Selbstbewusstsein - und das ist uns sehr wichtig", sagt Zwiener.

Auch das Spielmobil ist ein wichtiger Bestandteil des Parlaments. Zusammen fahren die zwei Institutionen von Anfang April bis Ende September zweimal die Woche zu verschiedenen Spielplätzen in Hilden und bringen ihr gesamtes Equipment mit. Zu jedem Termin kommen mehr als 100 Kinder, die auf der Hüpfburg springen oder mit den Kettcars fahren.

Mike Dörflinger, gelernter Sozialpädagoge, leitet das Spielmobil und macht sich auch für mehr Sauberkeit auf Spielplätzen stark. "80 bis 90 Prozent der Hundehalter machen den Kot ihrer Hunde weg, aber manche eben nicht. Sie bedenken nicht, dass die Kinder da spielen und auch mit den Bakterien in Kontakt kommen."

So arbeiten Kinderparlament und Spielmobil daran, die über 110 Spielflächen in Hilden sauber zu halten. Auch die Kinder sollen lernen, wie sie respektvoll mit der Umwelt umgehen. "Nachdem wir eine Aktion hatten, kriegen die Kinder Zangen in die Hand und dann räumen wir zusammen auf. Wir versuchen immer, die Spielplätze sauberer zu hinterlassen, als wir sie bekommen haben", sagt Dörflinger.