Hilden: Kolpinghaus- wann kann saniert werden?
Bau: Der Stadtrat entscheidet heute über Kauf und Sanierung des Kolpinghauses für 1,524 Millionen Euro.
Hilden. Kauft die Stadt das Kolpinghaus oder nicht? Heute Abend könnte im Stadtrat die Entscheidung fallen. Besonders der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKFM) und der Spanische Familienverein dürften eine Antwort auf die Fragen herbeisehnen. Das sanierungsbedürftige Haus an der Kirchhofstraße soll ihre neue Heimat werden. Ihre bisherigen Unterkünfte werden mit dem Abriss des alten Reichshofs verschwinden.
Die Geschichte um den Kauf des denkmalgeschützten Gebäudes ist lang. Schon im Juni 2009 hatte der Rat entschieden, dass die städtische Infrastrukturgesellschaft (IGH) neuer Eigentümer werden soll. Daraufhin kam es allerdings zu Unstimmigkeiten, ob die IGH das überhaupt dürfe.
Nachdem im Frühjahr dieses Jahres die Fraktion der Grünen vorschlug, dass das Kolpinghaus direkt von der Stadt gekauft werden könne, sollte die letzte Ratssitzung vor den Ferien bereits die Entscheidung bringen. Als dann die Sanierung der alten Feuerwache und des Gemeindehauses an der Schulstraße teurer als geplant wurden, entschloss sich der Rat dazu, zunächst ein 30000 Euro teures Sanierungskonzept erstellen zu lassen.
"Wir wollen zu 1000 Prozent sicher gehen, um die Kosten einschätzen zu können", sagt Bürgermeister Horst Thiele. Das Konzept liegt nun vor und ist Teil der Beschlussvorlage. Statt den ursprünglich veranschlagten 1,28 Millionen Euro sollen Kauf und Sanierung demnach nun 1,524 Millionen Euro kosten.
Die Mehrkosten kommen aus zusätzlichen Maßnahmen wie dem Einbau behindertengerechter Toiletten. Und fünf Prozent wurden aufgeschlagen, um Unvorhergesehenes decken zu können. Um die Kosten zu tragen, soll der Haushalt 2010 außerplanmäßig mit 650000 Euro belastet werden. Die restlichen 874000 Euro wandern ins Haushaltsjahr 2011.
Jetzt fehlt allerdings noch die Zustimmung vom Rat. "Im Sommer wollten die meisten Fraktionen den Kauf. Ich denke nicht, dass sich daran etwas geändert hat und hoffe stark, dass es zu einer positiven Entscheidung kommt", sagt der erste Beigeordnete Norbert Danscheidt, zuständig für das Gebäudemanagement.
"Aus Verwaltungssicht spricht nichts dagegen", sagt Bürgermeister Thiele. Er sieht die Politik aber nicht unter Zeitdruck: Der Auszug des SKFM mit Tafel und Schuldnerberatung aus dem alten Reichshofgebäude verzögert sich. Dessen Abriss wird erst im nächsten Jahr erfolgen.