Monheim: Bald eine Pfarrstelle weniger
Evangelische Kirche: Die Zahl der Gemeindeglieder sinkt weiter.
Monheim. Dem allgemeinen Trend folgend, sinkt auch in der Monheimer evangelischen Kirchengemeinde die Zahl der "Schäfchen". Waren es Ende 2009 noch 11 561 Gemeindeglieder, so sind es heute nur noch 11460. Hält der Trend an, so wird die Zahl Ende 2011 bei knapp 11000 liegen; 2018 wird die 10000-Grenze unterschritten. Das sagt Monheims Finanz-Kirchmeister Ralf Mische auf der Gemeindeversammlung im Grevel-Haus voraus.
Ursachen sieht Mische in der vielfachen "Kirchenmüdigkeit", der Sterberate und den abnehmenden Geburtenzahlen. Das alles hat Auswirkungen auf die finanzielle Gemeindesituation. Denn: Weniger Gemeindeglieder bedeuten auch weniger Kirchensteuer. Von den im Kirchenkreis Leverkusen (hierzu gehört auch die Monheimer Gemeinde) eingehenden Kirchensteuern verbleibt Monheim eine Netto-Einnahme von 824 000 Euro. Jedes Gemeindeglied zahlt jährlich rund 184Euro an Kirchensteuer. Hiervon müssen auch die Kosten der drei kircheneigenen Kindergärten (Lerchenweg, Grunewaldstraße und Schellingstraße) bezahlt werden.
Dennoch: "Durch den Abriss des alten und den Neubau des Eki-Hauses an der Friedenauer Straße und die dadurch 2006 entstandene defizitäre Haushaltslage konnte die Etatlage 2007 und 2008 entschärft und sogar Überschüsse erwirtschaftet werden. Grund dafür sind die wegfallenden immensen Betriebskosten des alten Eki-Hauses und die jetzigen Mieteinnahmen. Man kann also sagen, dass der 2009er Etat nach Eingang noch fehlender Gelder vom Kirchenkreis ausgeglichen ist", so Frank Busch, Kirchenverwaltungs-Oberrat.
Die Pfarrstellensituation in der Monheimer Gemeinde wird sich allerdings durch abnehmende Gemeindegliederzahlen künftig ändern. Die beiden Pfarrer Peter Ufer und Hans-Werner Völker gehen im Herbst 2011 beziehungsweise im Frühjahr 2012 in Ruhestand. Derzeit gibt es 4,5 Pfarrstellen. Bis 2015 werden es noch 3,56 Stellen sein. Im Klartext: Eine Stelle wird nicht wieder besetzt.