Hilden: Lösung für Hertie ist in Sicht

Erst zieht in diesem Sommer ein wischenmieter in das leer stehende Gebäude ein, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. Dann kommt im Frühjahr der Hauptmieter.

Hilden. Noch sind die Schaufensterscheiben des ehemaligen Hertie-Kaufhauses an der Mittelstraße blickdicht verklebt. In den Verkaufsräumen dahinter, in denen sich früher die Kunden drängelten, ist es stockduster. So trist sieht Leerstand aus - ein trauriger Anblick mitten in der Fußgängerzone. Allerdings könnte das schon in wenigen Wochen Vergangenheit sein. Zumindest, wenn es nach Francesco Mazza und dem englischen Immobilienverwalter Diam Ltd. aus London geht. Dann öffnet das neue Geschäft nämlich noch in diesem Sommer seine Pforten.

"Wir planen eine Zwischenvermietung", sagt der Deutschland-Chef von Diam, dessen Aufgabe es ist, im Namen des Eigentümers, der britischen Dawnay Day Group, einen Nachmieter zu finden. Im Klartext heißt das: Damit das Geschäft nicht unnötig leer steht, zieht ein Mieter so lange ein, bis die Verhandlungen mit dem "echten" Nachfolger unter Dach und Fach sind. "Das ist absolut üblich", sagt Mazza, der schon ankündigte, "dass der Zwischenmieter aus der Textilbranche kommt". Und weil das Gebäude an der Mittelstraße erst vor wenigen Jahren grundrenoviert wurde, kann theoretisch schon zum 1. August eröffnet werden.

"Diese Zwischenlösung soll bis Ende des Jahres greifen. Auf diese Weise können sowohl der Zwischenmieter als auch die Kunden vom Weihnachtsgeschäft profitierten", so Mazza. Mit dem Einzug des "echten" Hertie-Nachfolgers rechnet er ab dem Frühjahr2011, so dass die "große Wiedereröffnung" im Herbst oder Winter nächsten Jahres über die Bühne gehen könne.

Wer der neue Mieter sein könnte, darüber hüllt sich Mazza in Schweigen. "Wir führen vielversprechende Gespräche", versichert er - wobei durchaus unterschiedliche Konzepte in Betracht kämen. "Es wäre möglich, eine Lösung wie in Erkrath oder Langenfeld - ein Ankermieter plus mehrere Geschäfte unter einem Dach - anzupeilen." Aber auch ein einziger großer Nachfolger à la Hertie sei denkbar.

Peter Heinze, Hildens oberstem Wirtschaftsförderer, schwebt eher eine Erkrather Lösung vor. "Grundsätzlich sind wir zwar für alle Konzepte offen", sagt er. "Fakt ist aber, dass wir unseren Branchenmix gerne komplettieren würden." Bürgerbefragungen hätten ergeben, dass ein Elektrofachmarkt oder ein Sportfachartikelgeschäft fehlen. Die wiederum könnten beide Bestandteil des Konzepts mit mehreren Anbietern unter einem Dach sein. "Diese Entscheidung liegt aber nicht in unseren Händen. Wir können nur versuchen, unsere Vorstellungen einzubringen."

Dass eine Öffnung im August mit einem Zwischenmieter durchaus realistisch sei, bestätigte der Amtsleiter. "Ja, das würde funktionieren", so Heinze. "Zumal wir wissen, dass die Gespräche der Diam Ltd. weit gediehen sind."