Hilden: Marokkaner bauen ein Haus der Begegnung

In Sichtweite der türkischen Moschee entsteht ein Vereinsheim mit Gebetsraum.

Hilden. An der Telleringstraße, in Sichtweite der türkischen Moschee an der Otto-Hahn-Straße, entsteht ein neues islamisches Zentrum. Noch in diesem Monat will der Marokkanische Freundeskreis dort auf einem 2100 Quadratmeter großen Grundstück mit dem Bau eines zweigeschossigen Kulturhauses mit Staffelgeschoss beginnen. Im Mai wird nach Angaben des Vorsitzenden Mohamed Bouziani (59) die Bodenplatte verlegt und in einem Jahr will der Verein einziehen.

Die Baugenehmigung für das eine Million Euro teure Projekt liegt vor. Derzeit werden die Angebote von Bauunternehmen eingeholt - und weitere Spenden gesammelt. Denn noch ist die Finanzierung nicht hundertprozentig gesichert. Bouziani ist aber zuversichtlich, dass der Zeitplan zumindest nicht aus finanzieller Sicht ins Stocken gerät.

Die Pläne des Mönchengladbacher Architekten Hussam Abdel-Hamid sehen einen zweigeteilten Gebäudekomplex an der Telleringstraße vor. Zur Straßenseite hin entsteht ein Kulturhaus mit einer Nutzfläche von 1700 Quadratmetern.

Darin werden neben den Vereinsräumen auch eine Bibliothek, eine Kantine sowie Seminar- und Klassenräume untergebracht. "Darin können wir zum Beispiel Deutsch-Unterricht anbieten", sagt Bouziani, der das Haus auch als Begegnungsstätte der Kulturen sieht.

Vor der gläsernen Eingangsfront des Kulturhauses hat der Architekt einen Turm geplant, der ein Minarett symbolisieren soll. Hinter dem Haus schließt sich ein sechseckiger, 260 Quadratmeter großer Gebetsraum an. Der wird zudem eine abgetrennte und etwa 130 Quadratmeter große Frauenempore erhalten.

Das neue Kulturhaus soll das derzeitige Domizil der Marokkaner an der Walder Straße ersetzen. Das gehört der Stadt und wird abgerissen. "Die warten nur darauf, dass wir ausziehen, dann rollen die Bagger an", sagt Bouziani, der dennoch keinen Zeitdruck sieht.

Einerseits ist die zukünftige Nutzung des Grundstücks an der Walder Straße (dort soll einmal eine Zufahrt zum ehemaligen Obi-Gelände entstehen) nicht drängend, andererseits hofft Bouziani, "dass die Stadt den Vertrag noch einmal verlängert, bis unser neues Haus fertig ist". Und sollte sich dies verzögern, habe die Stadt schon signalisiert, bei der Suche nach einem Übergangsquartier behilflich zu sein.