Hilden: Mord steht auf der Speisekarte

Kultur: Der Auftakt der Dinnertheater-Reihe im Restaurant Klopotowskis mit dem Erkrather Theater nero hat Appetit auf mehr gemacht.

Hilden. Aufregung in der alten Villa Salems Hall: Die schwerreiche Lucrezia Barlow ist gestorben. Sie hinterlässt eine hübsche Summe von 70 Millionen Pfund. Zur Testamentseröffnung erscheinen ihre sechs schauerlichen Kinder - und ein fremder Schriftsteller, der scheinbar alles erben soll. Auch die Gäste des Krimidinners "Blutsbande" werden zu Familienmitgliedern. Anwältin Vanessa Debenham begrüßt sie an ihren Tischen mit "Onkel Luzifer" oder "Cousin DonVito".

Die Stimmung bleibt nicht lange friedlich: Während an den Tischen Capaccio vom Rind und Tomatencremesuppe gereicht werden, kommt es zum ersten Todesfall. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem sogar zum Mikrofon gegriffen wird und Swingsongs mit schauderhaften Texten geträllert werden. Ob die Giftmischerin Letitia oder die Männer verführende Leila - jeder hat ein Motiv zum Morden. Schließlich besteht die Familie Barlow schon seit Generationen aus Profikillern.

Auch der rätselhafte Schriftsteller Howard D. Ash scheint nicht das zu sein, was er vorgibt. Als dann noch der Sarg der guten alten Lucrezia leer vorgefunden wird, wächst die Zahl der Verdächtigen. Wolfsgeheul und Schüsse sorgen im Saal des Restaurants Klopotowskis für eine mörderische Atmosphäre. Ein Barlow nach dem anderen segnet das Zeitliche. So müssen sogar die "Zwillinge Vincent und Walter", die sich an den vorderen Tischen ihr Filet auf schwarzem Risotto schmecken lassen, mit anpacken, um die Leichen in die Familiengruft zu tragen.

"Wer kann denn jetzt noch der Mörder sein?" Die Verwandten an den Restaurant-Tischen rätseln mit. Warum ist das Telefon tot? Wer schleicht da durch die Gänge? Plötzlich ein Stromausfall im Hause Barlow. Keine Kerze brennt mehr - und dann eine unerwartete Wendung, als das Licht wieder angeht. Wem kann man jetzt noch vertrauen? Wen sollte man nicht unterschätzen? Angst erfüllte Schreie dringen durch die Gänge des Restaurants, gruselige Gestalten packen den Gästen an die Schulter. Der Zuschauer findet sich bei "Blutsbande" in einem rätselhaften Krimi wieder, bei dem er selbst zum Teil der Geschichte wird.

Nach der ausführlichen Aufklärung der Morde können die Besucher auf einen unterhaltsamen, spannenden und zugleich witzigen Abend zurück blicken. Der Auftakt der Dinnertheater-Reihe im Klopotowskis an der Elberfelder Straße106 mit dem Erkrather Theater nero hat Appetit auf mehr gemacht.