Hilden: Narren kriegen noch die Kurve
Nach kläglichem Beginn entwickelt sich das dreitägige Fest noch zu einer gelungenen Narretei.
Hilden. Von einem gelungenen Auftakt konnten die Musketiere bei ihrem zwölften Biwak in diesem Jahr wahrlich nicht sprechen. Bei stürmischem Regenwetter zog es am Freitag kaum einen vor die Tür, geschweige denn ins Festzelt auf den Alten Markt. "Neben unseren eigenen Leuten waren vielleicht noch 20 andere hier", sagte Musketier-Geschäftsführer Ernst de Clerque. Resigniert zuckt er mit den Schultern. Die Einnahmen waren entsprechend gering, und als am Samstagmorgen auch noch "The Black Shadows" wegen Krankheit ihren Auftritt absagten, schien das Ganze ein großes Desaster zu werden.
Aber: Die schnell gefundene Ersatzband namens "Street Kings" erwies sich als hochwertige Alternative und sorgte mit Oldies und Schlagern trotzdem für Stimmung. Rund 200 Karnevalisten tummelten sich am Samstagabend im beheizten Zelt, "aber es hätten auch gerne noch 200 mehr sein können", so de Clerque.
Viel erfreulicher verlief dafür der Sonntag - der wichtigste Teil des insgesamt dreitägigen Biwaks. Mit erhobenen Säbel und prächtiger Feder am Hut marschierten die Musketiere und ihre Marketenderinnen ein und begrüßten das kleine und das große Hildener Prinzenpaar. Letzteres mit besonderer Ehrerbietung - Prinzessin Hildania Gabriele I. ist schließlich seit Jahren Schatzmeisterin der Musketiere.
Es folgten Prinzenpaare und Dreigestirne aus der ganzen Region. Sie alle gaben sich ein Stelldichein, und die große Bühne reichte zwischenzeitlich kaum aus, um allen Platz zu bieten.
Die weiteste Anreise hatte das Prinzenpaar aus Emmelshausen bei Koblenz, andere kamen aus der Nähe von Aachen und vom Niederrhein. Auch aus der direkten Nachbarschaft hatte sich Besuch angesagt: Als ersten Gast konnte Präsident Wolfgang Mais eine karnevalistische Abordnung aus Langenfeld begrüßen. Schon seit Jahren sind die Langenfelder gern gesehene Gäste des Biwaks. Neben dem Prinzenpaar waren auch Mitglieder des Heimatvereins Postalia, der KG Prinzengarde und der Spießratzen sowie das Rheinische Tanzcorps "Echte Fründe" mit von der Partie.
Bis in die frühen Abendstunden zog sich das Prinzentreffen, und das Zelt auf dem Alten Markt füllte sich immer mehr. Zumindest mit dem dritten Tag des Biwaks dürften die Musketiere zufrieden sein.