Hilden: Wider den Sprachbrei
Zwei Frauen wurden für ihr Engagement ausgezeichnet, Migrantenkinder zweisprachig zu unterrichten.
Hilden. Nicht nur einen, gleich zwei Gewinner gab es bei der Verleihung des ersten Hildener Integrationspreises. Sezek Atike und Misbahia El Mokhtari bekamen für ihr Engagement im Rucksack-Projekt den mit 800 Euro dotierten Preis verliehen.
Seit zwei Jahren engagieren sich die beiden Frauen für das Projekt, dessen Ziel es ist, Kindern mit Migrationshintergrund nicht nur die deutsche Sprache beizubringen, sondern auch die eigene Muttersprache. Sezek Atike leitet eine Gruppe mit türkischen Müttern, Misbahia El Mokhtari eine Gruppe mit marokkanischen Müttern.
"Wir treffen uns einmal in der Woche und reden über verschiedene Alltagsthemen, wie zum Beispiel Kleidung, und über die entsprechenden Begriffe", erklärt Misgahia El Mokhtari. Ein paar Tage später lernen die Kinder die gleichen Worte von ihren Erzieherinnen auf Deutsch.
So soll sichergestellt werden, dass die Kinder beide Sprachen beherrschen und es nicht zu einem Brei aus verschiedenen Sprachen kommt. Auch verschiedene Ausflüge der Gruppen werden von den beiden Frauen organisiert, die das Projekt übernahmen, als ihre eigenen Kinder den Kindergarten besuchten.
Initiiert wurde das Projekt vom DRK-Familienbildungswerk als Kooperationspartner der Kindertagesstätten. "Ohne die Unterstützung von Heike Trottenberg vom DRK und ohne die Hilfe der Erzieher wäre das Projekt kaum möglich", betont Misbahia El Mokhtari.
Überreicht wurde der Preis von Sozialdezernent Reinhard Gatzke und Bürgermeister Günter Scheib im Rahmen der dritten Integrationskonferenz.