Hilden: Problemlöser auf Spielplätzen
Seit mittlerweile zehn Jahren kümmern sich Paten um die Spielflächen in Hilden.
Hilden. "Die Lage auf Hildens Spielplätzen hat sich in den vergangenen Jahren tendenziell verbessert." Diese Einschätzung vertritt jemand, der weiß, wovon er spricht: Mike Dörflinger (47), Diplom-Sozialpädagoge, ist bei der städtischen Jugendförderung tätig und dort seit 1997 auf die Sachgebiete Spielmobil, Bürgerbeschwerden und Spielplatzpatenschaften spezialisiert.
54 dieser Paten gibt es in Hilden. Sie kümmern sich um 42Spielflächen. "Die Paten übernehmen eine Art Feuermeldefunktion, berichten über Missstände und setzen sich dafür ein, diese zu beheben", sagt Dörflinger. Langfristiges Ziel sei es, Spielplatzpaten für alle 90 Spielflächen in Hilden zu finden.
Mehr als 20 Paten trafen sich am Samstag im Area 51 zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Einmal jährlich lädt die Stadt zu diesem Treffen ein. Diesmal wurde dabei sogar ein Jubiläum gefeiert: Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es Spielplatzpatenschaften in Hilden. Im Jahr2000 wurde mit 15 Paten, zumeist Erzieherinnen aus Kindergärten, begonnen.
Martina Szeibert ist seit knapp drei Jahren Patin des Spielplatzes an der Hans-Sachs-Straße. In dieser Zeit habe sich auf dem Spielplatz ein grundlegender Wandel vollzogen: "Im Vergleich hat sich diese Fläche von einem Sanierungsfall zu einem wirklich ganz tollen Spielplatz entwickelt", sagt die 46-Jährige. Bereits im vergangenen Jahr wurden neue, kleinkindgerechte Anlagen installiert. Vor wenigen Monaten dann ist noch der Zaun vor einem Fußballtor erhöht worden. "Der Ball ist vorher häufig auf der dahinter liegenden Straße gelandet, was natürlich Gefahrenpotenzial barg", sagt Szeibert. Vor allem an den Wochenenden sei der Spielplatz gut besucht, Probleme gäbe es so gut wie keine mehr.
Zustände, die allerdings nicht an jedem Ort so paradiesisch anmuten. Ursula Stenzel (52) etwa betreut den Platz am Feuerbachweg: "Ich wohne dort direkt um die Ecke, und es kam immer wieder zu Ruhestörungen und Dreck durch Jugendliche, die sich besonders während der Ferienzeit da aufhielten." Des öfteren kam es zu Reibereien mit der Polizei, bis sich Stenzel vor kurzem dazu entschied, Patin zu werden. "Es ist tatsächlich so, dass man so deutlich mehr gehört wird und etwas bewegen kann."
Heinrich Kempa (63) pflichtet dem bei: "Ich bin seit fünf Jahren Pate am Lehmkuhler Weg, und in dieser Zeit hat sich die Situation mit den Jugendlichen in jedem Fall verbessert." Das jährliche Treffen aller Paten empfindet er als sehr wichtig und förderlich: "Ich lerne in jedem Jahr etwas Neues dazu."