Hilden: Slalomstrecke auf dem Elbsee
Beim Neujahrsempfang versprach der Bürgermeister, sich für den Verein einzusetzen. Ehrungen für Alfred Kuhr und Stefanie Horn.
Hilden. "Ohne eine Slalomstrecke ist der Kanu-Verein kastriert": Mit diesen drastischen Worten brachte Bürgermeister Günter Scheib beim Neujahrsempfang des Kanu-Clubs Hilden das Problem des Vereins auf den Punkt.
Nur noch bis Ende März dürfen die Hildener Kanuten ihre Slalomstrecke auf dem Menzelsee befahren, danach war eigentlich der Umzug auf das Gewässer des Elbsees vorgesehen. Doch der vorgesehene Bereich wird derzeit von einem Düsseldorfer Tauchclub genutzt, und dessen Mitglieder ließen bereits verlauten, dass sie über die Kanuten alles andere als erfreut wären.
Hinzu kommt der mögliche Bau eines Wellness-Hotels am Düsseldorfer Ufer des Elbsees. Ruhesuchende könnten sich womöglich durch die Kanuten, die auch viele Nachwuchskurse anbieten, gestört fühlen.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge konnte die Vorsitzende Britta Sawukaytis, dann auch verkünden, dass mittlerweile fast alle Kanus im neuen Bootsschuppen untergebracht seien. "Aber was nützt uns das schöne Haus und ein schöner Umzug, wenn unsere Grundlage, die Slalomstrecke, fehlt?"
Eine Antwort darauf konnte auch Scheib nicht geben, aber er machte deutlich, dass Rat und Verwaltung den Verein unterstützen würden. Vor allem müsse eine Einigung mit Düsseldorf gefunden werden - "und was Düsseldorf will, das geht nur mit uns", machte er deutlich und verwies auf das mögliche Wellness-Hotel, dessen Zufahrt über Hildener Gebiet erfolgen würde.
"Eine Hand wäscht die andere, und das werden wir ausnutzen", verkündete er und gab gleich ein Versprechen ab: Getreu dem Sessionsmotto "M’r sin nit bang, m’r trecke all ein einem Schtrang" sicherte er zu, auch im Hinblick auf die Slalomstrecke würden alle an einem Strang ziehen.
Dem schloss sich auch der Vizepräsident des Kanu-Verbands NRW, Thomas Hartleif, an. "Wir unterstützen den Wunsch nach einer eigenen Slalom-Strecke."
"Ich bin grundsätzlich optimistisch, und ich glaube, dass wir eine Lösung für die Slalomstrecke finden", sagte Britta Sawukaytis. Die Anträge seien abgegeben, man warte nun auf Ergebnisse. "Außerdem haben uns alle Beteiligten Gesprächsbereitschaft signalisiert."
Konfliktbehaftet sei am ehesten der Kontakt zum Tauchclub. "Aber wir sind bereit, Kompromisse einzugehen, und gehen davon aus, dass wir unsere Strecke auf dem Elbsee realisieren."