Hilden: Sport und Natur vertragen sich

Die artenschutzrechtliche Prüfung sieht keine Beeinträchtigung für die Tierwelt.

Hilden. Frohe Kunde für die Baseballer der Hilden Wains: Die von der Stadt in Auftrag gegebene artenschutzrechtliche Prüfung prognostiziert "bei keiner der betrachteten Fledermaus-, Vogel- oder Amphibienarten eine eindeutige erhebliche Beeinträchtigung".

Ein Verbot der Baseballanlage im Hildener Westen nach dem Bundesnaturschutzgesetz schließen die Gutachter daher in ihrem Fazit aus. Selbst eine Ausnahmeregelung für den Bau des Sportparks müsse deshalb nicht beantragt werden.

Nachdem die Bezirksregierung zugesagt hat, das Projekt nicht zu blockieren, dürften damit die größten Hürden für die Sportler aus dem Weg geräumt sein. Auch der Unteren Landschaftsbehörde sowie den gegen den Bau engagierten Naturschützern dürfte es nun schwerer fallen, ökologische Gründe gegen den Bau des Walter-Kirchhoff-Ballparks aufzuführen.

Begrüßen dürfte das Ergebnis des Gutachtens hingegen die große Mehrheit der Teilnehmer am Online-Forum der WZ. Von den fast 500 Teilnehmern sehen rund 90 Prozent keinen Widerspruch zwischen dem Bau einer Baseballanlage und dem Naturschutz - zumal die Wains beides in Einklang bringen wollen.

Die Umfrage ist zwar nicht repräsentativ, aber eindeutig - ebenso wie die Stimmung in den vielen Kommentaren. Auch dort liegen die Befürworter deutlich vor den Gegnern. So ist etwa Martina Häusler aus Haan der Ansicht, dass es keinen besseren Ort gäbe, "unsere Jugend an die Natur und ihren unbedingten Erhalt heranzuführen".

Sie prognostiziert, dass "dieses Modell, in dem sich die heute so wichtige sportliche Betätigung mit der Verantwortung für unsere grüne Umwelt paart, zu einem führenden Beispiel werden" könnte.

BUND-Sprecher Dieter Donner hat im WZ-Forum einen schweren Stand. Seine Argumente finden kaum Gehör. So führt er unter anderem an, dass Hilden "bereits die dichtest besiedelte Stadt im dichtest besiedelten Kreis" sei, und "mit einer Siedlungsnutzung von an die 60 Prozent die Grenze der Naturbelastung bereits überschritten" habe.

Diesen Einwand lässt Sandra Fischer aus Hilden nicht gelten. Sie findet es "erschreckend für eine Stadt, die sich übrigens Sportstadt schimpft, dass es so eine Debatte über eine Baseballanlage gibt". Selbst aus dem fernen Hanau kommt Zuspruch für die Wains: "Tier und Mensch sind untrennbar miteinander verbunden", schreibt Nicole Müller - mit einem Smiley.