Hilden: Start frei zur Fragerunde

Zum zehnten Mal konnten alle Viertklässler der Hildener Grundschulen am Mittwoch die Welt der Erwachsenen erkunden.

Hilden. Gelb war am Mittwochdie Farbe des Tages: Forsythien, Narzissen - und hell leuchtende Kappen im ganzen Stadtgebiet. Das sind die Erkennungszeichen der Viertklässler, die beim zehnten Stöbertag ihre Nasen in die Welt der Erwachsenen stecken. Begleitet von älteren Schülern und Studenten öffneten sich ihnen die Türen von 99Geschäften, Firmen, Behörden und Vereinen - so viele wie nie zuvor.

Auf dem Alten Markt geht es los. Dort hat Tariq Bahuch von der Grundschule im Kalstert noch keine Ahnung davon, was ihn wohl im Stadtarchiv erwarten wird. Auch seine Schulkameradin Sabrina Kewitz weiß nicht genau, was auf Gut Holterhof auf sie zukommt. "Das ist ein Bauernhof", weiß sie immerhin - und dass sie sich auf die Kälber dort freut.

"Es gibt auch Bereiche, von denen die Schüler gar nicht wissen, wie spannend die sind", sagt Catharina Giesler von der Jugendförderung. Sie hat den Stöbertag mit Susanne Zwiener organisiert. Und gerade deshalb sollen die Kinder überall nachschauen und den Erwachsenen Löcher in den Bauch fragen. "Dann kann selbst die Orgel in St. Konrad zum Erlebnis werden", so Giesler.

Ganz andere Erwartungen hat Eileen Theisen (Astrid-Lindgren-Schule) an den Stöbertag. Sie schaut in der Chocolaterie Zart & Bitter vorbei - voller Hoffnung, dort als Schokoladen-Testerin eingesetzt zu werden. Mit Vorfreude macht sich auch Max Vogel auf den Weg. Er geht zur Feuerwehr, "weil die einen gefährlichen Job machen, und ich wissen möchte, wie sie das trainieren".

Zwei Stöberstätten besucht jeder Schüler. Für die Fahrten dorthin akzeptiert die Rheinbahn die gelben Kappen als Fahrausweis. Nach Möglichkeit werden die Wünsche der Kinder berücksichtigt, die sich im Vorfeld drei bis vier Stöberstätten aussuchen konnten.

Das klappt aber nicht immer, wie Tom Schumacher von der Astrid-Lindgren-Schule zu erzählen weiß: Ein Freund wollte zur Polizei und zu Zoo Thomas, wurde dann in ein Seniorenheim eingeteilt. Doch "weil die da einen Virus haben" landete er im Museum.

Auch Tom war zunächst nicht begeistert, als er erfuhr, dass ihm "Magic Kart" zugeteilt wurde. Er wäre auch lieber zur Polizei gegangen. Auf der Kartbahn angekommen, sieht das dann ganz anders aus: "Ich wusste ja nicht, wie toll es hier ist."

Fahren darf er zwar nicht, dazu braucht er einen Kart-Führerschein, "aber wir zeigen den Kindern, was hinter den Kulissen passiert", sagt Sandra Mannel. Tom gefällt es - auch der Kartbahn-Mitarbeiterin: "Kinder machen keine Arbeit."