Monheim: Erhitzte Gemüter beim Thema Sportstättenkonzept

Am Mittwoch, 1.4., soll der Rat über den Verkauf der Anlagen Jahn- und Bregenzer Straße entscheiden. Der Ton wird rauer. CDU-Mann Karl-Heinz Göbel wirft Thomas Kuhl vor, mit „gezinkten Karten“ zu spielen.

Monheim. Die Kommunalwahl ist nicht mehr weit - und lässt so manches Thema noch heißer werden. Und in Richtung Siedepunkt dürfte am Mittwoch, 1.4., das umstrittene Sportstättenkonzept die Emotionen treiben.

Denn da sind auf der einen Seite CDU und FDP, die zwecks Finanzierung neuer Anlagen die Plätze an der Jahn- und der Bregenzer Straße für Wohnbebauung verkaufen wollen.

SPD, Peto und Grüne lehnen das ab. Und nun kommt da auch noch eine Anwohnerinitiative ins Spiel, die das Jahn-Stadion auf jeden Fall retten will. Und an deren Spitze stellt sich der unabhängige Bürgermeisterkandidat Thomas Kuhl und ist in Kampfstimmung.

Er verweist nicht nur auf mehr als 700 Unterschriften für den Erhalt. Im Falle einer Ratsmehrheit für den Verkauf des Platzes will Kuhl auch umgehend ein Bürgerbegehren auf die Beine stellen.

Etwa 3000 Unterschriften wahlberechtigter Monheimer ab 16 Jahren müssten her, um das Thema wieder in den Rat zu bringen. Lehnt die Mehrheit der Politiker das ab, ist ein Bürgerentscheid die Folge. 20 Prozent der Wahlberechtigten müssen zur Urne. Die Mehrheitsentscheidung ist bindend für den Rat.

Was eigentlich wie ein langwieriges Prozedere klingt, bekommt im Kommunalwahlkampf ein ganz anders Geschmäckle. Da können aufgebrachte Bürger und Vereine entscheidend sein. Man erinnere sich nur an den Kampf um den Platz der Sportfreunde Baumberg. Die scheiterten zwar beim Bürgerentscheid. Aber der damaligen absoluten SPD-Mehrheit hat es trotzdem eine faustdicke Niederlage eingebracht.

Ob der Jahn-Platz tatsächlich ein solcher Konfliktstoff ist, bleibt abzuwarten. Doch der Ton wird rauer. "Kuhl spielt mit gezinkten Karten. Die Forderung nach dem Erhalt des Platzes hat herzlich wenig mit Sport zu tun. Denn er ist die Hälfte des Jahres gar nicht nutzbar. Wer jetzt nach dem Erhalt schreit, der will den Park-Charakter erhalten. Das ist die Wahrheit. Wir erleben es doch regelmäßig, dass Anwohner sich über Sportler beschweren", kritisiert CDU-Ratsherr Karl-Heinz Göbel.

Der ist auch Vorsitzender der SG Monheim. Und er plädiert einmal mehr für den Ausbau des Häck-Stadions zur Leichtathletik-Arena sowie Konzentrationen am Kielsgraben und eine eigene Halle für den BTSC.

Dessen Vorsitzender Andreas Zauche verweist darauf, dass das von CDU und FDP favorisierte Konzept, hinter dem auch die Stadtverwaltung steht, einstimmig das Votum des Stadtsportverbandes hat.

Dessen Chef ist ebenfalls Zauche. Er verweist aber darauf, dass insgesamt 32 Vereine mit 7000 Sportlern unter dem Dach des Gremiums seien. "Da kann wohl nicht die Rede von einem Alleingang der SGM und des BTSC sein", betont Zauche.

Für Daniel Zimmermann (Peto) ist derweil klar, dass selbst bei einer knappen Mehrheit für den Verkauf des Jahn-Platzes noch keinesfalls das letzte Wort gesprochen ist. "Nach der Kommunalwahl gibt es eine neue Konstellation im Rat. Dann wird das wieder gekippt."

Im WZ-Online-Forum gab es bis zum 31. März rund 180 Abstimmungen. Mehr als 70 Prozent waren gegen den Verkauf des Jahn-Platzes.