Hundeliebhaberin betreibt Tagesstätte für Vierbeiner
Bis zu zehn Hunde kann Kirsten Lierenfeld aufnehmen.
Langenfeld. Wer bei Kirsten Lierenfeld auf den Klingelknopf drückt, muss auf ein vielbeiniges Empfangskomitee gefasst sein. Die Langenfelderin betreibt an der Hans-Böckler-Straße 28 eine Tagesstätte für Hunde. Kaum ertönt die Klingel, stürmen die Gäste von Kirsten Lierenfeld zur Tür. Vielleicht ist ja ein neuer Spielkamerad im Anmarsch. Zweibeinige Besucher werden zwar ausgiebig beschnüffelt — sind aber eher langweilig. Da locken viel spannendere Aktivitäten.
Die Hundetagesstätte erstreckt sich über mehrere Räume, einen Innen- und einen Außenbereich. Überall stehen Wassernäpfe und Hundekörbchen in allen Größen. In Zelten und Tunneln können sich die Tagesgäste verstecken, wenn es doch mal zu turbulent wird. Und turbulent ist es hier oft.
„Nachdem ich 30 Jahre lang ein Baugeschäft hatte, habe ich nun mein Hobby zum Beruf gemacht“, so Kirsten Lierenfeld. Schon vor 36 Jahren hat sie ihr Herz für Hunde entdeckt: „Der Blick eines Hundes bewegt das Herz. Die Tiere fordern nicht, sie geben aber so viel.“ Ihre Philosophie hängt in großen Lettern an der Wand: „Man kann ohne Hunde leben. Es lohnt sich aber nicht.“
Nachdem der Entschluss feststand, eine Tagesstätte für Hunde einzurichten, gab es für die Langenfelderin viel zu tun. „Das Haus musste umgebaut, der Außenbereich gesichert und zum Teil mit Rindenmulch ausgestreut werden. Die gesetzlichen Auflagen sind sehr hoch.“ Außerdem musste ein Sachkundenachweis her. Lierenfeld drückte die Schulbank und lernte alles über Erziehung, Haltung, Gesundheit oder Fütterung. „Die Prüfung war nicht leicht.“ Vor fünf Monaten konnte die Hundeliebhaberin endlich die Pforten ihrer Hundetagesstätte öffnen. „Bis zu zehn Hunde kann ich aufnehmen“, so Lierenfeld.
Die Tiere bewegen sich den ganzen Tag im Rudel. Ärger gibt es selten. „Ich beobachte die Körpersprache der Hunde“, so die Fachfrau. Wenn zu heftig gerauft wird, geht sie dazwischen. Manche Gäste wollen aber auch liebevoll animiert werden. „Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter.“ Und Kirsten Lierenfeld hat ihre Tricks. Wenn sie im Außenbereich Leckerchen versteckt, können die Hunde kaum abwarten, bis das Kommando „Such“ kommt. Die Meute stürmt los und jedes Leckerchen wird aufgestöbert. „Ich habe hier auch viele Hunde aus dem Tierschutz“, verrät die Hunde-Nanny. Sind diese bei ihren ersten Besuchen noch sehr ängstlich, wachsen sie im Laufe der Zeit oft über sich hinaus. „Es freut mich zu sehen, wie sich die Tiere entwickeln.“
Ein Herrchen klingelt auf dem Heimweg von der Arbeit. Er freut sich nach eigenen Worten, „einen entspannten, ausgeglichenen Hund in Empfang zu nehmen“. Lierenfeld sieht sich in solchen Momenten in ihrer Arbeit bestätigt. „Bei mir dürfen die Hunde einfach Hund sein.“