Inklusion: Monheim will eine Stadt für alle werden
Die Verwaltung hat jetzt die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zum Thema Inklusion vorgestellt.
Roland Liebermann hat vor wenigen Tagen den Mitgliedern des Ausschusses für Generationen und Soziales den Aktionsplan „Monheim inklusiv“ vorlegt. Monheim ist jedoch schon auf einem sehr guten Weg, „eine Stadt für alle“ zu werden. So lautet die Unterzeile der Dokumentation, die als Orientierungsrahmen für das zukünftige städtische Handeln dienen soll.
„Wir haben schon immer besondere Wege beschritten“, betont der städtische Inklusionsbeauftragte. „Noch bevor wir das Dach errichten, werden mit Moki (Monheim für Kinder) und der Musikförderung Momo seit vielen Jahren wichtige Säulen gebaut“, sagt Liebermann. Auch in anderen Bereichen bemühe man sich intensiv um den Abbau von Hürden und den Ausgleich von verschiedensten Benachteiligungen im Alltag. Menschen mit Behinderung, Migranten, Ältere und Alleinstehende, Arbeitslose — sie alle sollen dazugehören. Bereits im März 2013 bekundete der Stadtrat den ausdrücklichen Willen, einen breit angelegten Veränderungsprozess zusammen mit den Einwohnern zu eröffnen. Bürgermeister Daniel Zimmermann rief wenig später eine Lenkungsgruppe mit Vertretern der Gruppen und Vereine zusammen. Sie setzte den Prozess gemeinsam mit der Verwaltung in Gang und bleibt weiter als „Runder Tisch Monheim inklusiv“ am Geschehen beteiligt.
Der externe Berater Raimund Patt vom Entwicklungsbüro „Schulhorizonte“ stellte fest, wichtigstes Ziel der Inklusion sei, dass „niemand ausgeschlossen wird“. Folgerichtig wurden im September 2014 die strategischen Ziele verändert und aktualisiert: „Die Stadt Monheim am Rhein versteht sich als Stadt für alle, in der Inklusion umfassend verwirklicht wird“, heißt es seitdem.
80 Monheimer beteiligten sich im Juni 2013 im Bürgerhaus Baumberg an sieben Arbeitsgruppen, die nach einer Bestandsaufnahme die ersten Schritte planten. Im Anschluss wurden nähere Ziele und Ideen entwickelt, beispielsweise wünschen sich die Mitglieder der Gruppe „Öffentlicher Raum“, dass auch Gehbehinderte die Auffahrt zum Piwipper Böötchen meistern können. „Ich erlebe ein großes Interesse sowohl in den Arbeitsgruppen als auch in der Bevölkerung“, sagt Roland Liebermann. Die Arbeitsgruppen sollen fortbestehen und zum Bürgernetzwerk Inklusion ausgebaut werden.
Beschließt der Rat im Mai das Konzept, gibt es für die Umsetzung keinen Zeitplan. Auch bilde das Papier lediglich den Orientierungsrahmen für die Verwaltung. Inklusion sei ein fortwährender Prozess, betont der Beigeordnete. Künftig werden alle Bauprojekte, wie etwa die neue Kunst- und Musikschule am Berliner Ring, auf ihre Barrierefreiheit überprüft. Für August plant die Verwaltung einen Inklusionstag, um den Bürgern zu zeigen, wo Monheim steht und welche Projekte laufen.