Spargel-Bauer braucht neue Anbauflächen
Weil auf Feldern von Robert Bossmann Häuser gebaut werden, sucht er Alternativen für nächstes Jahr.
Die Spargelsaison ist eröffnet. Seit Freitag verkauft Robert Bossmann das Stangengemüse, das er in Monheim und Langenfeld anbaut. Doch auf sein ein Hektar großes Feld an der Düsseldorfer Straße in Langenfeld blickt er etwas wehmütig, denn an dieser gepachteten Stelle wird es die letzte Erntezeit sein. Das Areal rund um den „Berghausener Blumentopf“ wird noch in diesem Jahr bebaut. „Für 2016 bin ich in Langenfeld noch auf der Suche nach einer neuen Fläche. Ich bin zuversichtlich, etwas Geeignetes zu finden.“
Bis zu 300 Eigenheime und Wohnungen, ein Ladenzentrum und eine Kindertagesstätte sollen auf dem Wiesengelände errichtet werden. Wann die Bagger anrollen, steht laut Stadt-Chefplaner Ulrich Beul noch nicht genau fest. „Baurechtlich ist alles klar, aber der Grundstückserwerb ist noch nicht ganz abgeschlossen. Aber das kann sehr schnell gehen.“
Während der bis Ende Juni dauernden Spargelsaison hat Bossmann mit seiner im Südteil gelegenen Anbaufläche noch Schonzeit. Den Wegfall des Ackers mit Direktverkauf am gut sichtbaren Stand direkt daneben bedauert er sehr. Dort sei der Umsatz stets deutlich höher als an jeder anderen Stelle gewesen.
Größer sind seine Spargelfelder indes mit insgesamt 5,5 Hektar in Monheim. Überwiegend liegen sie in Baumberg — auch dort droht Bossmann ein herber Verlust. Wegen der geplanten Wohnsiedlung am Waldbeerenberg gehen ihm nach eigenen Angaben 4,5 Hektar Acker für den Spargel- und Erdbeeranbau verloren. „Es ist eben für Investoren interessanter und macht dem Rathaus weniger Arbeit, in die freie Landschaft zu bauen statt in Wohngebieten die Baulücken zu schließen.“ Somit ist Bossmann in beiden Städten auf Flächensuche.