Junge Café-Betreiber warten auf mehr Gäste
Fast ein halbes Jahr betreiben Schüler jetzt das Rheincafé in der Altstadt. Eine Bilanz.
Monheim. Im Rheincafé in der Altstadt ist an diesem Samstagabend nicht viel los. Celine und Sema stehen hinter der Theke und warten auf Kundschaft. Nur Alina und Luca sitzen auf den Barhockern. Sie gehören zu den Stammkunden und sind fast jeden Tag da.
Am Donnerstag gibt es Popcorn, denn das Team hat einen Kinoabend geplant. „Es ist schade, dass nicht mehr kommen“, findet auch Sozialarbeiterin Eva Heggemann, die das Rheincafé an der Turmstraße betreut. Seit dem Spätsommer hat der Jugendtreff nun geöffnet und das erste Fazit von Celine lautet: „Mal ist es voll, mal nicht.“
Woran das liegt, wissen die Jugendlichen nicht. „Ich denke, viele kennen das Rheincafé noch nicht oder sie trauen sich nicht, vorbei zu kommen“, so Sema. Dabei war es zur Eröffnungsfeier im September richtig voll. Der Dienstag sei meist gut besucht. „Da hat zumindest die Gesamtschule früher aus“, weiß die 16-jährige Celine.
Am kulinarischen Angebot oder zu hohen Preisen kann es jedenfalls nicht liegen, finden die Betreiber: Eine Cola, Limo und Fassbrause kosten 1,30 Euro. Auch verschiedene Kaffees und Kakao gibt es ab einem Euro. Tee kostet 0,80 Euro. Auf der Speisekarte stehen Snacks wie Crêpes, Nachos, Hamburger und verschiedene Baguettes. Seit kurzem gibt es auch Hot Dogs. „Die Preise richten sich vor allem an die knappen Geldbeutel der Schüler“, so Sema. Die Besucher des Rheincafé müssen aber nicht zwangsläufig etwas bestellen. „Es ist auch in Ordnung, hier nur zu sitzen“, sagt Celine. In einer Ecke liegen aktuelle Zeitschriften aus, es gibt verschiedene Gesellschaftsspiele und sogar Laptops zum Ausleihen. „Und freies W-lan“, sagt Besucherin Alina.
Zwar richtet sich das Angebot, das von der Stadt finanziell unterstützt wird, vor allem an junge Leute, aber auch Erwachsene bekommen hier einen Kaffee. Zwei bis drei Jugendliche arbeiten immer im Café. Die Arbeit macht den Schülern Spaß. Eva Heggemann oder ihre Kollegin Jill Kessel sowie einer von drei Honorarkräften sind als Erwachsene immer vor Ort. Die Schüler bekommen für ihre Arbeit kein Gehalt. „Ein Getränk und das teuerste Gericht gibt es als Lohn“, sagt Heggemann. Das Team besteht insgesamt aus 16 Jugendlichen, die entweder am Tresen stehen oder bei der Planung von Veranstaltungen helfen. Neue Mitarbeiter werden aber noch gesucht. „Es gab schon Bewerbungsgespräche“, sagt Heggemann.
Derzeit hat das Schülercafé noch sieben Tage in der Woche geöffnet. Anfang 2014 soll es dann eine Umfrage unter den Schülern geben. „Wir wollen wissen, welche Tage am beliebtesten sind“, erklärt Eva Heggemann. Es sei auch hier wichtig, dass die Jugendlichen mitbestimmen.