Karneval: Polizei reagiert auf Kölner Silvesternacht
Die Beamten werden mit mehr Kräften unterwegs sein.
Langenfeld. Die Polizei will im Langenfelder Karneval nun doch mehr Kräfte einsetzen als in früheren Jahren. Hatte es kürzlich bei der Kreispolizei Mettmann noch geheißen, man wolle auf die Massenübergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und anderswo nur „einsatztaktisch“ reagieren, so sagte Langenfelds Wachleiter Jörg Feistner gestern, die Polizei plane für die tollen Tage mit einem „höheren Ansatz“ an Kräften. Zahlen nannte er nicht, wohl aber, dass eine arabischsprachige Kollegin mit marokkanischen Wurzeln zum Einsatzteam gehöre. Verstärkt werde es zudem durch Polizeischüler.
Christian Benzrath, Ordnungsamtschef im Rathaus, kündigte ebenfalls eine „leichte“ Personalaufstockung an, darunter neben dem städtischen Ordnungsdienst Mitarbeiter eines Privatunternehmens. Einsatzschwerpunkte werden neben dem Altweiber-Treiben (4.2., Rathaus/City) die Karnevalszüge durch die Stadtmitte (Samstag, 6.2.) und im abendlichen Reusrath (Sonntag, 7.2.) sein. Dagegen gilt der Bercheser Veedelszoch (7.2.) in Sachen Sicherheit als unproblematisch. Auch Benzrath wird nach eigenen Angaben zwei unter anderem arabischsprachige Dolmetscher in seinem Team haben, um „auf Gesprächsbedarf“ mit entsprechenden Störern vorbereitet zu sein. Hinweise auf Übergriffe durch Nordafrikaner wie Silvester in Köln lägen bislang nicht vor, unterstrich Wachleiter Feistner. Dies gelte auch für Hinweise auf Nachahmungstäter oder „Bürgerwehren“.
Allerdings sei nicht abzuschätzen, inwieweit der angekündigte massive Polizeieinsatz in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf potenzielle Gewalttäter in kleinere Städte ausweichen lassen werde. Überdies sei noch offen, „wie viele und welche Personen“ sich nächste Woche in der provisorischen Landes-Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 200 Flüchtlinge am KAG an der Lindberghstraße aufhalten würden. Grundsätzlich gilt, so die Ordnungshüter unisono: Jeder, der friedlich mitfeiern will, ist willkommen. Als Verhaltenstipps — auch für Männer — empfiehlt Feistner die Kölner Broschüre „Sicherheit für Frauen“, online erhältlich bei der Stadt Köln und der Polizei NRW. gut