Kesselweier Hilden: Segelflieger geben nicht auf

Die Luftsportgemeinschaft will den Flugbetrieb mit einem neuen Gutachten zumindest eingeschränkt aufrechterhalten.

<strong>Hilden. Momentan herrscht Ruhe am Kesselsweier: Kein Flieger hebt von der Startbahn ab - wie berichtet, ruht die Betriebserlaubnis der Luftsportgemeinschaft Kesselsweier Hilden-Haan (LSG) aufgrund von Sicherheitsbedenken der Bezirksregierung Düsseldorf. Doch das könnte sich schon bald wieder ändern: Mit einem neuen Gutachten wollen die Segelflieger erreichen, dass zumindest ein eingeschränkter Flugbetrieb möglich ist. Wie Stefan Kulas, Verwaltungsreferent der LSG, auf Nachfrage der WZ erklärt, soll ein Gutachter klären, unter welchen Bedingungen wieder gestartet werden kann. Zum Beispiel ist es denkbar, dass nur erfahrene Piloten fliegen dürfen. Oder dass nur bestimmte Typen - etwa ältere Modelle aus der Zeit, als die neuen Richtlinien noch nicht gültig waren - abheben dürfen. Bis Mitte Mai soll das Gutachten bei der Bezirksregierung vorliegen - kurz danach könnten wieder Starts möglich sein.

Das Grundproblem: Start- und Landebahn sind zu kurz. "Die Sicherheitsbedenken sind nicht völlig von der Hand zu weisen", gibt Kulas zu. Laut Richtlinie aus dem Jahr 1967 muss die Startstrecke 800 Meter lang sein, am Kesselsweier misst sie aber nur 600 Meter - die Genehmigung stammt aus dem Jahr 1963 und war bis zum vergangenen Jahr toleriert worden.

Die ersten Ideen zur Lösung des Problems - Verlängerung der Bahn oder Umzug an die Elberfelder Straße - sind mehr oder minder gescheitert, weshalb viele den Verein schon vor dem Aus sahen.

Das neue Gutachten könnte jetzt zumindest ein Teilerfolg werden, hofft Vorsitzender Elmar Weischede. "Denn wenn wir gar nicht mehr fliegen, verwildert der Platz", sagt Kulas. Auch wolle man das schon fest eingeplante Flugplatzfest im September nicht absagen.

Das Aus des Vereins scheint vom Tisch: "Eine Tradition von mehr als 80 Jahren geben wir nicht einfach auf", sagt Kulas, "viele Mitglieder sind schon seit Jahrzehnten dabei und haben ihre Jugend hier im Verein verbracht." Dass es aber wie gewohnt am alten Platz weitergeht, sei nicht mehr denkbar - "auch mit einem neuen Gutachten wäre das nur noch eine Übergangslösung."

FLUGZEUGE Im Hangar und auf dem Gelände der LSG stehen bis zu 16 Flugzeuge, acht davon sind in Privatbesitz.