Kinder lernen wie sie sich sicher im Internet bewegen
Das Kinderhaus am Winkelsweg hatte zum Workshop eingeladen.
Langenfeld. Im Kinderhaus am Winkelsweg geht es hoch her. Hier haben sich fünfundzwanzig Kinder eingefunden, die am Workshop „Sei du selbst — auch online“ teilnehmen wollen, der in Kooperation mit der Bildungsinitiative „GlücksFabrik“ und der IKK classic stattfindet. „Eigentlich hatten wir nur zwanzig Teilnehmer vorgesehen“, freut sich Christiane Klosterkemper, Leiterin des Kinderhauses, über die Nachfrage, die so groß war, dass sogar noch Kinder abgewiesen werden mussten.
Die Jungen und Mädchen bis 14 Jahre sollen während des Workshops einen kritischen Umgang mit ihrem Smartphone lernen. „Die werden ja immer jünger“, sagt Klosterkemper. „Viele haben in der Grundschule schon ihr Handy.“ Die Unsicherheit, was die Handhabung dieser Geräte angeht, ist groß — nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei ihren Eltern.
Workshop-Leiterin Tina Tillmann von der Bildungsinitiative „GlücksFabrik“ formuliert es treffend: „Das Smartphone ist ein Alleskönner-Gerät. Durch die Smartphone-Nutzung tragen die Kinder die komplette Erwachsenenwelt in der Hosentasche.“ Und diese Welt birgt viele Gefahren. „Sie haben Zugang zu Tötungs- und Gewaltvideos, zu Pornografie“, weiß Tillmann. Sie haben Zugang zu allen Welten und sind dadurch einer ständigen Überforderung ausgeliefert. „Die Sozialen Netzwerke laden zu Cybermobbing ein und auch zur Preisgabe persönlicher Daten“, betont Tillmann.
Durch den Workshop „Sei du selbst — auch online“ sollen die Kinder „einen annähernd vernünftigen Umgang lernen“. Das erreicht Tillmann einerseits durch eine gewisse altersgerechte Erschütterung, aber auch durch eine spielerische Annäherung an das Thema. Hannah (10) hat seit den Sommerferien ein Smartphone. „Es ist mein erstes Smartphone“, erzählt sie. Als sie drei Jahre alt war, bekam sie ein Kinderhandy. „Das war nur zum Spielen“, meint sie. Mit ihrem Smartphone macht sie auch gerne Spiele. „Ich schreibe auch mit anderen und verabrede mich.“ Aber es gibt auch Sachen, die sie nicht macht. „Ich soll keine Fotos von mir verschicken und ich soll mir bei Spielen einen Spitznamen geben und nicht den eigenen Namen verwenden“, so Hannah.
Durch den Workshop erfahren die Kinder noch einmal ganz eindrücklich, welche Gefahren im weltweiten Netzwerk lauern, aber sie lernen auch, wie sie diesen aus dem Weg gehen und wie sie sich wirklich gut selbst schützen können.