Kinderbücher: Mit Frau Schwarz in die Nacht
Regina Schwarz schreibt Kinderbücher — am liebsten in Reimform. Ihr jüngstes Werk erzählt von Nasenbären und Motte Lieselotte.
Langenfeld. „Wenn der Mond abends auf die Reise geht und der Sandmann den Kindern seinen Traumsand ins Gesicht bläst, dann ist es höchste Zeit für ein, zwei oder auch drei Gutenachtgedichte“, heißt es in einer Beschreibung über das Kinderbuch „Watteweicher Wolkenbär“ von Regina Schwarz. Seit 1979 lebt die Mutter dreier erwachsener Söhne mit ihrer Familie in Langenfeld, seit 1984 schreibt sie Bilderbuchtexte für die Kleinsten, aber auch Sprachspielereien, Zungenbrecher, poetische Texte und humorvolle Gedichte für Erwachsene. „Ich bin Träumerin, Geschichtenerfinderin, Dichterin und ab und an Wortakrobatin“, sagt sie über sich selbst.
In Bonn-Beuel geboren und in Gevelsberg aufgewachsen, studierte sie nach einem Lehramtsstudium in Regensburg noch Sozialpädagogik. Sie begann 1984 zu schreiben und reichte einige ihrer Arbeiten bei Hans-Joachim Gelberg ein, Antologe und Verlagsleiter des bekannten Ravensburger Buchverlags, dem die Herausgabe von Kinderliteratur seit langem ein besonderes Anliegen ist.
Mit diesem Verlag steht sie bis heute in Kontakt, er organisiert Lesungen und längere Lesereisen für seine Autoren. Von Regina Schwarz sind inzwischen 60 Bücher erschienen. „In der Regel gereimt, Prosa ist die Ausnahme“, stellt sie klar. Sie hat in letzter Zeit eine ganze Serie für die Allerkleinsten ab sechs Monaten bis zu zwei Jahren geschrieben.
Jedes ihrer Bücher gewinnt seinen besonderen Wert durch die Illustrationen von Frauke Veldin, eine Meisterin ihres Fachs, die sich ebenso wie die Autorin in kleine Kinderseelen hineinversetzen kann. Es geht um Begriffe, um „Allererstes Lernen“, so der Titel der Buchserie.
Da ist das Büchlein „Hier bin ich. Siehst du mich?“, das neugierige Kleine ab 18 Monaten ihren eigenen Körper vom Kopf bis zu den Zehen entdecken lässt. Es geht um Farben, Wörter und Lautmalereien, um Tiere, die in Wut geraten. „Wut ist immer ein Thema, jedes Kind wird in verschiedenen Situationen wütend“, sagt Regina Schwarz.
Zu ihren schönsten Werken zählt zweifellos das jüngste Werk, „Watteweicher Wolkenbär“, Gutenachtgedichte, die von der flotten Motte Lieselotte, von Tim und Marie in ihrer Kissenburg oder von 99 Nasenbären, die auf einem Gutenachtkuss warten, handeln. „Nur wenige Eltern lesen ihren Kindern Gedichte vor. Dabei fördert der spielerische Umgang mit Worten und Lauten den Spracherwerb“, ist Kurt Franz, Präsident der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach (Bayern), überzeugt.
Das ist für Regina Schwarz einer der Gründe, das Angebot zu Lesungen und Lesereisen anzunehmen. Im Oktober führen sie drei solcher Reisen nach Bozen in Südtirol, in den Stuttgarter Raum und anschließend in die Schweiz. Dort wird sie mit Sicherheit diesen Gutenachtreim zum Besten geben: „Hier bin ich, und da bist du. Komm, mach deine Augen zu. Horch, es trommelt auf das Dach, Regentropfen tausendfach.“