Langenfeld Langenfeld will Kita-Zeiten flexibler gestalten
Langenfeld. · 34 Prozent der betroffenen Familien haben sich an einer Online-Befragung beteiligt.
Die Stadtverwaltung Langenfeld hat den Betreuungsbedarf der Eltern in den städtischen Kitas und den Einrichtungen der anderen Träger abgefragt. Ulrich Moenen, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus, stellte den Politikern im Jugendhilfeausschuss die Auswertung vor. Vor einem Jahr hatte das Gremium dies einstimmig beschlossen. Es gebe eine Nachfrage nach verlängerten Öffnungszeiten, hieß es damals.
Nach den Sommerferien 2019 haben die Mitarbeiter des Referats Kindertageseinrichtungen, Schule und Sport gemeinsam mit Ulrich Moenen einen Fragebogen entwickelt und die Eltern von 2100 Kindern angeschrieben. Sie wurden aufgefordert, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Themenschwerpunkte der insgesamt 24 Fragen waren beispielsweise, ob berufstätige Eltern auch am Wochenende oder nachts eine Unterbringung benötigen, ob die angebotenen Zeiten gut verteilt seien, ob längere Öffnungen gewünscht und auch ob Angebote auf Zuruf notwendig seien, beispielsweise wenn jemand vom Arbeitgeber kurzfristig eingesetzt werde.
734 Familien haben den Fragebogen aufgerufen, aber nur 565 Antworten, die insgesamt 770 Kinder betreffen, konnten ausgewertet werden, weil Väter oder Mütter die Fragen beantwortet haben. In Langenfeld gibt es 27 Einrichtungen, sagt er. Davon sind zwölf städtische Kitas und 15 werden von anderen Trägern geführt. Alle städtischen Kindertagesstätten seien von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten der übrigen Träger könnten abweichen.
Viele Familien haben
Probleme mit der Stundenzahl
525 Eltern hätten geantwortet, ihre Kinder würden in der Kita betreut, 40 in der Tagespflege. Davon nutzten 20 Familien beide Angebote. 470 Familien hätten in der Abfrage geantwortet, die Betreuungszeiten deckten ihren tatsächlichen Bedarf ab. 95 wiesen auf Probleme bei der angebotenen Stundenzahl hin. Gebucht werden können 25 Stunden, 35 Stunden (von 7 bis 14 Uhr) und 45 Stunden (von 7 bis 17 Uhr). Insbesondere die 35-Stunden-Regelung bereite den Eltern die meisten Probleme, da sie recht starr ausgelegt sei. „Manchen Eltern fehlt einfach nur eine halbe Stunde. Sie möchten deshalb aber keine 45 Stunden nehmen.“ Hier wolle man deshalb neu überlegen, wie die bestehenden Angebote etwas flexibler gestaltet werden könnten, sagt Ulrich Moenen.
Es soll geprüft werden, ob die Stadt eine Kita in Langenfeld länger öffnet. Anfang 2000 habe die städtische Einrichtung am Götscher Weg sogar schon angeboten, bis 20 Uhr offen zu halten. Damals habe es dafür aber keinen Bedarf gegeben, erinnert sich der Fachbereichsleiter. Welche Einrichtung jetzt dafür in Frage komme, müsse mit den Leitungen gemeinsam überlegt werden.
Individuelle Lösungen wolle die Stadt für die wenigen Eltern finden, die ihre Söhne oder Töchter manchmal über Nacht oder an Wochenenden versorgt haben möchten. Diese Anfragen kämen überwiegend von Eltern, die im Gesundheitswesen tätig seien und die im Schicht- oder Wochenenddienst arbeiteten. Bisher habe man deren Kinder für Randzeiten in Tagespflegestellen vermittelt. „Das lässt sich nicht über eine Kita abdecken“, sagt Fachbereichsleiter Ulrich Moenen.