Kopernikus-Realschule: Motivationskick für Schüler

Schulleiter Frank Theis will das Profil seiner Realschule weiter schärfen — auch um gegen die neue Gesamtschule bestehen zu können.

Langenfeld. Die Ansage hat gesessen. „Ich erkenne Unruhequellen sofort“, ruft Christian Bischoff in die Halle und zeigt auf einen potenziellen Unruhestifter. Plötzlich ist es mucksmäuschenstill. Die Schüler der Kopernikus-Realschule hängen dem Motivationstrainer an den Lippen und trainieren — ohne es vielleicht zu wissen — ihre Konzentration.

Und genau das will „Schülerflüsterer“ Christian Bischoff erreichen: Denn Konzentration ist seiner Meinung nach ein wichtiger Baustein für den Erfolg im Leben. „Schaut Eurem Gegenüber in die Augen. Dann seid Ihr konzentriert und lernt schneller“, sagt er. Und noch mehr: Es schult das Selbstvertrauen „Höre auf Dein Bauchgefühl. Wenn Du weißt, was Du willst, dann ist es Dir auch wert, jeden Tag etwas dafür zu tun“, sagt Bischoff.

Die Schüler sind sichtlich von dem Vortrag eingenommen. Immer wieder werden sie durch Spiele und direkte Anrede eingebunden. Für Realschulleiter Frank Theis passt der Besuch des Motivationstrainers genau in das Profil der Schule. „Unser Schwerpunkt ist das Persönlichkeitstraining und die Teambildung. Die Schüler sollen gut vorbereitet ins Leben gehen“, sagt Theis.

Im Sommer vergangenen Jahres hat er die Leitung übernommen, hatte von Beginn an betont, das Profil der Schule weiter schärfen zu wollen. So könne sich die Realschule auch gegen eine neue Gesamtschule behaupten.

Die aktuellen Anmeldezahlen sich laut Theis ein Beleg für die gute Arbeit: 95 Anmeldungen erhielt die Schule und kann damit vier Eingangsklassen bilden. „30 Prozent davon sind Schüler, die von der Gesamtschule abgelehnt werden mussten, 70 Prozent haben sich aber bewusst für die Realschule entschieden“, erläutert Theis. Und das sei ein gutes Ergebnis.

Dabei hatte Theis zunächst nicht einschätzen können, ob sich die große Aufmerksamkeit, die die neue Gesamtschule auf sich zieht, auf die Anmeldezahlen auswirkt. „Man weiß nie, was kommt. Schließlich wissen wir nicht, ob es draußen ankommt, was wir hier machen“, sagt er und ergänzt selbstbewusst: „eine gute, solide Arbeit, die die neue Gesamtschule erst einmal unter Beweis stellen muss.“

Frank Theis glaubt an das System Realschule. „Unsere Schüler stehen anders im Leben als ein Gesamtschüler oder Gymnasiast“, sagt er. „Während ein Gymnasiast kurz vor dem Abitur vielleicht gerade einmal weiß, wo er studieren will, aber nicht was, hat sich ein Zehntklässler der Realschule schon genau darüber Gedanken gemacht, was er mit seinem Leben anfangen will und was er dafür tun muss.“